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fuhr bedeutend die künstlich verminderte Einfuhr und spiegelt
eine aktive Volkswirtschaft bloß vor.
Es kann aber auch sein, daß die Industrie in die
Ztvangslage kommt, um jeden Preis zu verkaufen und ein
möglichst großes Quantum auszuführen, ein Verkaufszwang,
der die Volkswirtschaft des betroffenen Landes schwer
schädigen kann. Das ist insbesondere der Fall, wenn ein
Land an das Ausland stark verschuldet ist und die Schuld
nicht anders zahlen kann als durch Waren. So hat Rußland
gerade durch die Jahre ernstester wirtschaftlicher Bedrängnis
eine aktive Handelsbilanz gehabt, einfach weil es seine großen
Schuldzinsen mit dem Getreide seiner Bauern zahlen mußte.
In der Regel sind diese Abnormalitäten nur vorüber
gehend, eine dauernd passive Handelsbilanz aber muß die
ganze Volkswirtschaft in die schwerste Bedrängnis bringen.
Fragen wir uns also, wie sich die Handelsbilanz Oesterreich-
Ilngarns vor dem Jahre 1900 gestaltet hat und wie seither!
Das wird das erste Merkmal für die Wirkung der Hoch
schutzära sein.
Die letzten dreißig Jahre.
Ich gehe zurück auf dreißig Jahre. Im Jahre 1882
hatten wir eine aktive Handelsbilanz, die Mehrausfuhr be
trug 265 Millionen Kronen; 1892 betrug sie 237, 1902 noch
immer 229, 1906 186 Millionen Kronen. Die Summe
wechselt innerhalb der einzelnen Jahrzehnte etwas, im großen
und ganzen aber war die Handelsbilanz durch die 34 Jahre
bis zum Jahre 1906 mit einer Viertelmilliarde jährlich aktiv
und brachte uns einen Goldzustrom von rund 8 Milliarden
Kronen. Nach dem Jahre 1906 ändern sich die Dinge sofort:
1908 ist unsere Handelsbilanz passiv mit 77 Millionen
Kronen, 1909 mit 346, 1910 mit 342, 1911 mit 692 (Hört!),
1912 mit 826 Millionen Kronen. (Hört! Hört!) Im letzten
Jahrfünft haben wir mehr eingeführt als ausgeführt um den
Betrag von 2 Milliarden 282 Millionen Kronen. (Härt!
Hört!) So viel Werte hat unsere Volkswirtschaft in dieser
gepriesenen Aera des Hochschuhzolles eingebüßt, so viel Blut
hat unser Wirtschaftskörper verloren!
Von 1911 auf 1912.
Im letzten Jahre, von 1911 auf 1912, ist die Steigerung
des Passivums besonders auffällig und einer näheren Be
leuchtung wert. Wir greifen einzelne Artikel heraus. 1912
hatten wir im Vergleich zu 1911 ein Mebr an Getreideeinfuhr