allgemeines Tauschmittel zurücktritt. An ihr als der ursprüng-
lichen und grundlegenden Funktion des Geldes kann aber die
ökonomische Theorie auch in ihrer Begriffsbestimmung nicht
ganz vorbeigehen. Die systematische Theorie gebraucht den Aus
druck auch für das oft ganz abstrakte, oft aber auch konkrete
Mittel, mit dessen Lilfe die Aussähe im Tauschverkehr, nicht nur
von Sachgütern sich vollziehen, auch wenn sie nur verrechnet werden.
Der Begriff der abstrakten Rechnungseinheit drückt dagegen an
sich noch keine Beziehung zu Amsähen aus, er liegt auch der rein
initerwirtschaftlichen Kapital- oder Vermögensveranschlagung zu
grunde. So kommen wir zu einer engeren Definition des Geldes,
welche es natürlich auch nicht sachlich bestimmt, aber es irr seiner
Funktion als Tauschmittel von sonstigen Funktionen der Geld
rechnung, Kosten, Kapital, Vermögen, Ertragswert, unterscheidet.
Geld ist die ebenfalls Geld genannte abstrakte Rechnungs-
einheit in ihrer Benutzung als allgemeines Tausch
mittel, in welcher Form sie sich auch in realen Zahlungsmitteln
verkörpern kann.
Anter realen Zahlungsmitteln verstehen wir also die
vom Staate geschaffenen oder von ihm autorisierten Tausch
mittel, welche die bisherige Theorie, auch diejenige Knapps, allein
als Geld bezeichnete, Münzen, Banknoten und das eigentliche
Papiergeld. Man hat nun hier, wie in manchen anderen Fällen,
meine Theorie durch Wortveränderungen zu verbessern gesucht,
indem man statt reale Zahlungsmittel den Ausdruck Geldzeichen
vorgeschlagen hat. Auch er ist natürlich anwendbar, wo ein Zweifel
über das, was gemeint ist, nicht möglich ist. Aber besser ist er nicht.
Vielmehr ist im Sinne der abstrakten Rechnungseinheit eine Aktie
auch ein Geldzeichen, auch sie verkörpert Geld im allgemeinsten
Sinne der abstrakten Rechnungseinheit. Der Ausdruck reale
Zahlungsmittel aber betont im Gegensatz dazu die Amsahfunk-
tion der allgemeinen Rechnungseinheit, die sich in sachlichen
Tauschmitteln verkörpern kann, aus deren Schaffung der Staat
den größten Einfluß hat. Diese Objekte sind es, die die bisherige
Geldtheorie, metallistische und chartalistische, immer allein als Geld
bezeichnete.
Am aber den ganzen tauschwirtschaftlichen Mechanismus und
das Funktionieren des Geldes darin zu erkennen, darf man es
niemals nur sachlich, durch Aufzählung irgendwelcher Objekte,
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