vich, Die hl, einen Zusammenhang der Preise nur bei produktions-
verwandten Gütern kennen, d. h. bei solchen, die aus denselben Roh
stoffen hergestellt sind! Das ist aber wieder nur die notwendige
Folge der ganzen bisherigen Wirtschaftstheorie, welche hinter dem
„Geldschleier" nur die technischen Vorgänge der Produktion sieht
und sie für Wirtschaft hält.
Die bisherige Wissenschaft beschränkte sich im wesentlichen auf
Erörterung des Einsiuffes der Vermehrung des Papiergeldes
auf die Preise, natürlich streng materialistisch aufgefaßt, eines der
ältesten, weil praktisch bedeutsamsten Problerne unserer Wissen
schaft. Euer herrscht im wesentlichen die Quantitätstheorie,
die in mehr oder weniger scharfer Formulierung eine Steigerung
der Preise proportional mit der Vermehrung der Geldmenge,
d. h. der realer: Zahlungsmittel, behauptete, aber den Zusammen-
hang nicht wissenschaftlich erklären konnte. Auch die Teuerung vor
dem Weltkriege wurde in der Hauptsache der Vernrehrung der
Goldproduktion zugeschrieben. Wir haben davon schon kurz ge
sprochen. Wir fassen das Problem viel allgemeiner, rmd ich bin
zu meirrerr Ergebnissen dadurch gelangt, daß ich ganz allgenrein die
Ursachen von Preisverärrderungen theoretisch untersuchte.
Es kam: nun rricht unsere Aufgabe sein, die ganze Lehre von
der: Preisveränderungen hier zu entwickeln; ich muß dafür auf den
irr Vorbereitung befindlichen zweiten Band meiner „Grundsätze"
verweisen. Doch sei über das allgemeine Problem folgendes ge
tagt: Preisveränderungen können von sehr verschiedenen Ursachen
herbeigeführt werden. Daher ist ihre Untersuchung noch immer
weiter zu verfeinern, indeur man immer mehr nur gelegentlich oder
nur sekundär wirkende Ursachen heranzieht. Man kann ferner ganz
allgemein Ursachen, die von der Rachsrageseite, solche die von
der Angebotsseite und solche, die von der Geldseite aus ein
wirken, unterscheiden. Doch gehen sie vielfach ineinander über,
solche von der Angebots- und Nachfrageseite z. B., indem das
Aufkommen neuer Güter gleichzeitig zu neuen Bedürfnissen führt,
als auch solche durch das Angebot, die Reklame angeregt werden.
Bei der Untersuchung der Preisveränderungen von der An
gebots- und der Nachfrageseite her sind zunächst die verschiedenen
Tauschkonstellationen, Konkurrenz und Monopol und ihre
Zwischenstufen zu unterscheiden. Ob der Monopolist Kosten
erhöhungen im Preise, den er einseitig festsetzen kann, wirklich zum
Liesman», Die Geldvermehrung im Weltkriege 5 HZ