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sein kann: 1. Die durch Verbilligung gewisser Güter ersparten Ein-
kommensteile verteilen sich auf die ungeheure Zahl aller anderen
Güter, wodurch sie in den Preisen nicht merkbar hervortreten.
2. Eine Verbilligung wird fast regelmäßig den Absah steigern, so daß
nicht die gesantten Ersparnisse der Abnehmer der Nachfrage nach
anderen Gütern zugute kommen. 3. Das Auskommen immer neuer
Bedürfnisse kompensiert einen großen Teil der durch Verbilligung
mancher Güter ersparten Einkommen. 4. Kostenverbilligungen
kommen in der Regel nicht gleich dem ganzen Gewerbe zugute,
sondern bewirken vor allein Einkommensteigerungen einzelner
Produzenten und wirken dadurch preissteigernd. 5. Ein großer
Teil solcher Einkommensteigerungen, aber auch der Einkommen
ersparungen wird auch zur Kapitalbildung verwendet.
Diese Bemerkungen über die Arsachen von Preisveränderungen
von der Angebots- und der Nachfrageseite her mögen hier genügen.
Mit den Einflüssen von der Geldseite her müssen wir uns ein
gehender beschäftigen. Wegen ihrer ungeheuren praktischen Be
deutung ist dies eine der wichtigsten Fragen der Geldlehre und der
ganzen Wirtschaftstheorie. Allerdings war sie wegen der stabilen
Geldverhältnisse der meisten Staaten vor dem Weltkriege, die sich
diese zur Freude der Goldproduktionsländer auch genug haben
kosten lassen, nicht sehr aktuell, weil man mangels theoretischer
Klarheit über das Geldwesen und einseitig historisch gerichteter
Interessen die Goldwährung als ein Ideal ansah. Inzwischen ist
diese Frage aber durch die Amwälzungen des Weltkrieges wieder
zu größter Bedeutung gelangt. Doch zeigt die Art, wie sie behandelt
wird, deutlich den unvollkommenen Charakter, das völlige Ver
lagen der bisherigen Wirtschaftstheorie. Entsprechend der ganzen
materialistischen Wirtschaftsauffassung und der mit ihr zusammen
hängenden ausschließlichen Betrachtung der realen Zahlungs
mittel hat man immer nur die Erscheinung der Geld Vermeh
rung im engeren Sinne, der Vermehrung der realen Zahlungs
mittel betrachtet. Es ergibt sich aber aus unserer Auffassung des
Geldes als abstrakter Rechnungseinheit, daß sich das Problem
darauf nicht beschränkt. Wenn die Einkommen und nicht die
realen Geldmengen die Güter kaufen, müssen Einkommens-
Veränderungen auch unabhängig von diesen einen Ein
fluß auf die Preisgestaltung ausüben. Wir werden
gleich davon sprechen.