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Die Delegiertenversammlung in Burgdorf beschloss, die Sfatuten
zu Fevidieren. Diese Revision wurde dann zu Anfang des nächsten
Jahres (1886) in Olten vorgenommen. Bereits in Burgdorf war be-
schlossen (und von den Mitgliedern in den Sektionen ratifiziert) worden:
Die Kategorie der Einzelmitglieder einzuführen, eine Hülfskasse für un-
verschuldete Stellenlosigkeit (und event. für Krankheit) mit fakultativem
Beitritt zu gründen und die Lehrlinge und die unterstützenden Firmen
von der Centralvereins-Mitgliedschaft auszuschliessen. Ausserdem wurde
der Centralbeitrag für Sektionsmitglieder auf Fr. 2.— erhöht. Es hat
sich dann aber gezeigt, dass es nicht möglich war, die beiden zuletzt
genannten Beschlüsse durchzuführen. Auch die Hülfskasse konnte zu-
nächst nicht in Betrieb gesetzt werden. Dagegen war auf einem andern
Gebiet ein Erfolg zu verzeichnen. Im gleichen Jahr konnte die erste
Bundessubvention im Betrag von 500 Fr. an die Vereine verteilt werden.
Trotz dieser eifrigen Tätigkeit der fortschrittlich gesinnten Vereins-
behörden nahm die Interesselosigkeit der Mitglieder bedenklich zu und
bröckelte der Bestand des Centralvereins an Sektionen und Mitglieder
stetig ab. Es hatte fast den Anschein, als ob die verschiedenen Central-
komitees für die Mehrzahl der Mitglieder zu rasch vorgegangen wären.
Dazu kam noch, dass die Filiale der Stellenvermittlung in Paris durch
einen ungetreuen Verwalter in finanzielle Schwierigkeiten gekommen war.
Als dann 1886 die Bildung eines Centralkomitees in Solothurn
misslang und nach Monaten endlich die Führung der Geschäfte einem
provisorischen Komitee in Bern übertragen wurde, da schien das Fort-
bestehen des Verbandes ernstlich in Frage gestellt.
Das kleine Häuflein Sektionsvertreter, die sich zur Delegierten-
und Generalversammlung in Freiburg (13. und 14. August 1887) ein-
fanden, war sich der ernsten Lage bewusst. Erfreulicherweise fanden
aber die pessimistischen Befürchtungen keinen Boden. Als Vorort wurde
Zürich gewählt. Ihm gelang die Bestellung eines Centralkomitees aus
bewährten Mitgliedern, die in jeder Beziehung den schwierigen Ver-
hältnissen gewachsen waren. Dieses Centralkomitee blieb in wenig
veränderter Zusammensetzung nahezu zehn Jahre im Amt. Diesen
günstigen Umständen ist es zu verdanken, dass sich der Verband nun
zu schöner Blüte entwickelte, dass sich ihm in rascher Folge die bisher
fernstehenden Vereine, die zum Teil in den frühern Jahren ausgetreten
waren, wie auch neugegründete kaufmännische Vereine anschlossen und
der Mitgliederbestand in erfreulicher Weise zunahm.
Im gleichen Jahr konnte die Hülfskasse als konstituiert erklärt
werden, nachdem die vom Reglement verlangte Zahl von 50 Mitgliedern