klingen‘ mögen, der angeblich zum ersten Male Wahrheiten
entdeckt, die in der Wirtschaftswissenschaft schon längst.
feststehen, — das Problem der Regelung der sozialistischen
Wirtschaft ist von ihm richtig erkannt worden.
Nur ist er, im Gegensatz zu uns, davon überzeugt, daß es
durchaus möglich sei, die Wirtschaft ohne Fühlungnahme
mit dem Markte zu regulieren. Er macht sich vielmehr an-
heischig, die Nützlichkeit der Wirtschaftsgüter a priori zu
errechnen mit Hilfe der von der Wahrscheinlichkeitstheorie
her bekannten Formel Daniel Bernoullis über die. sog. mora-
lische Erwartung... Er übersieht dabei, daß diese Formel
sich auf das Geld, d. h. das abstrakte Äquivalent aller Wirt-
schaftsgüter bezieht. Hingegen wäre es wohl Daniel Ber-
noulli nie eingefallen, daß jemand seine Formel dazu .be-
nutzen könnte, das Sinken des Wertes konkreter Wirtschafts-
züter, wie Brot, Milch, Holz, Mäntel oder Gummischuhe,
je nach ihrer Menge zu errechnen. Das Problem der Er-
forschung der Gesetze, die den Konsum all dieser Güter
beherrschen, ist erst vor kurzem aufgestellt worden, und es
ist noch wenig zu seiner Lösung getan. Jedenfalls wissen
wir aber soviel, daß die Bedarfsintensität für jedes Wirt-
schaftsgut ihre eigentümliche Gesetzmäßigkeit aufweist, daß
es Wirtschaftsgüter mit elastischer und unelastischer Nach-
frage gibt und daß die Zusammenhänge zwischen der Nütz-
lichkeit der Wirtschaftsgüter und ihrer Menge sich nicht
durch eine. einfache Formel umfassen lassen. Ferner hat
aber Strumilin es unterlassen, nachzuweisen, in welcher
Weise er die Nützlichkeit verschiedener Wirtschaftsgüter
auf eine Einheit. bringen will; hier wird man also Koeffi-
zienten einführen müssen, die man, ebenso wie die Koeffi-
zienten beim Vergleich qualifizierter und: unqualifizierter
Arbeit, eben deshalb als „gewisse“ bezeichnen wird, weil sie
angewiß sind.
Wir wundern uns deshalb nicht, daß unsere Staatsgewalt,
die, dem Vorschlage Strumilins folgend, die Arbeitsaufwert-
rechnung obligatorisch einführte, dennoch nicht erst das
Resultat dieser Wertrechnungen abwartete, ja sich nicht
einmal der Formel Bernoullis bediente, um die Nützlichkeit
der zu produzierenden Wirtschaftsgüter a priori zu be-
stimmen, sondern in dem Wunsche, die Staatsunternehmun-
gen in Ordnung zu bringen, diesen die Anweisung gab, sich
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