VI. DIE BERGWERKE DER ERDE 147
immer erwiesen sich diese Meldungen als falsch oder stark übertrieben.
Nur Spanien, Polen und die Vereinigten Staaten haben mit der Aus-
beute kleiner Lager begonnen, die aber vorläufig den Weltmarkt nicht
beeinflussen. Außerdem scheint ein neuerdings gemeldetes großes Lager
in Rußland bei Solikamsk tatsächlich gefunden worden zu sein.
Die deutschen Kalilagerstätten finden sich im wesentlichen in
Mitteldeutschland, und zwar in den Landschaften zwischen Weser
und Elbe, Aller und Saale, im Bereich der Ablagerungen des alten Zech-
steinmeeres. Drei Zonen
treten besonders hervor‘
das Gebiet nördlich des
Harzes mit einer Anhäu-
fung der Schächte um
Staßfurt-Leopolds-
hall und Schönebeck
bei Magdeburg, das Ge:
biet südlich vom Harz
längs der Unstrut, Wip
per und Leine und der
Bezirk am Werraknie
zwischen Salzungen und
Berka. Die preußischen
Provinzen Hannover und
Sachsen, die etwa drei
Viertel der Gesamtge
winnung liefern, ferner
Anhalt, Braunschweig
und Thüringen sind vor
allem an der Ausbeute
dieser Zonen beteiligt. —
Im Jahre 1904 wurden
beim Suchen nach Pe-
troleum reiche Kalilager
im Oberelsaß, nord-
westlich von Mülhausen,
entdeckt und bald dar-
aufin Angriff genommen.
Der deutsche Kalibergbau begann im Jahre 1861 mit 2300 t Jahres-
förderung, zehn Jahre später wurde schon das Hundertfache (230000 t)
gefördert. Diese gewaltige Steigerung hielt an bis zum Krieg, und
im Jahre 1913 erreichte die Ausbeute den Betrag von annähernd
12 Mill. t Rohsalzen. Während der Kriegsjahre ging die Förderung
mit dem Aufhören des Absatzes im Ausland beträchtlich zurück, um
aber in der Nachkriegszeit, wenn auch zunächst unter großen Schwan-
kungen, die alte Höhe bald wieder zu erreichen und sogar zu über-
schreiten (1925). "Trotz des Verlustes der elsässischen Lager betrug
die Rohsalzgewinnung im Jahre 1927 rund 11 Mill. t.
Der starken Zunahme der Kalierzeugung entsprach zunächst auch ein rasch
wachsender Absatz. Zwar gewöhnte sich die deutsche Landwirtschaft nur
ra
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