Full text: Weltwirtschaftliche und politische Erdkunde

78 ERSTER TEIL: GEOGRAPHISCHE GÜTERLEHRE 
mit ihren reichen sommerlichen Regenfällen nahe. Eine Umkehrung 
der zeitlichen Niederschlagsverteilung zeigen dagegen die Winter- 
cegengebiete, wie wir sie am ausgesprochensten in den Mittelmeer- 
ländern, aber auch im westlichen Nordamerika (Kalifornien), in Chile, 
Kapland, Südwestaustralien und Neuseeland finden. Alle diese Gebiete 
aaben Wälder, die sich vom Tropenwald, abgesehen von der anderen 
Zusammensetzung, durch ein viel lichteres und lockereres Gefüge unter- 
scheiden. Grasflächen, die mit der Annäherung an die Trockengebiete 
immer größer werden, schalten sich ein. Mit Vorliebe besetzen die 
Wälder hier die feuchtere Umgebung der Flußtäler (Galeriewälder) 
und die niederschlagsreicheren größeren Bodenerhebungen (Gebirgs- 
wälder). So entsteht das charakteristische Bild der afrikanischen Sa- 
‚annenwälder, der Wälder des subtropischen Australien, der mittel- 
meerischen Waldlandschaften usw. Die subtropischen Waldregionen 
weisen manche besonders wichtige Nutzbäume auf (Korkeichen, Terpen- 
tinkiefern, Zypressen, Teakholzbäume), auch erreicht unter den Nadel- 
hölzern dieser Zone der Baumwuchs seine imposantesten Formen und 
größten Abmessungen. Beispiele bieten die vom Atlas bis zum Himalaja 
in zerstreuten Beständen auftretenden Zedern, die Pinien Südeuropas, 
die Araukarien Brasiliens, der Anden und Neuseelands, die riesigen 
Taxodiumarten in Texas und besonders die gigantischen Mammutbäume 
Kaliforniens, mit denen die Eukalypten Australiens an Höhe wetteifern. 
Gesamtanteil der einzelnen Erdteile am Waldland der Erde. Aus 
lem Anteil, den die einzelnen Erdteile und Staaten an den beiden 
großen Waldgürteln der Erde haben, ergibt sich ihr Anteil am Waldland 
der Erde überhaupt. Unter den Kontinenten stehen Amerika und Asien, 
in denen beträchtliche Teile beider Waldgürtel liegen, weitaus obenan. 
Die Waldbedeckung Nordamerikas läßt sich auf 9, die Südamerikas auf 
8 Mill. gkm angeben. Asiens Waldfläche beträgt etwa 13 Mill. qkm. Afrika 
kommt durch seinen großen Anteil am Tropengürtel auf 9 Millionen, 
Europa auf 3 Mill. gkm, Australien, das an keinem der beiden Waldgürtel 
beteiligt ist, auf nur } Mill. qkm. Auch im Verhältnis zur Gesamtfläche 
hat Amerika mit mehr als 40% die stärkste Bewaldung. In Asien, Afrika 
und Europa macht die Walddecke etwa ein Drittel der Oberfläche 
aus, während in Australien nur 61% des Bodens ein Waldkleid tragen. 
Nordamerika Südamerika Asien Afrika Furopa Australien 
> (A 
— — — — 7 
9Millgkm 8 Mill.igkm BMillgkm 9GMillgkım  3Millakın 05Mill gkın 
Nor Süd- Austr. 12 
Amerika Asien © Afrika Fur.) 
| 88 | 30.6 T 212 |Z0 
SE OH N 
51/52. Anteil des Waldlandes am Gesamtgebiet der Erdteile (oben) und Anteil 
der Erdteile am Waldland der Erde in Hundertteilen (unten). 
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