sind, daß damit Großhandel und Kleinhandel finanziert werden und ihre
Spesen decken können, Diese Rabatte haben im Jahre 1927 im Inlande
111% Mill. RM. betragen, 1926 nicht ganz 10 Mill. RM., da. der Absatz
geringer war; sie machen heute etwa 9% des Gesetzpreises aus, waren
aber zeitweise schon auf 10% bis 11 % hinaufgegangen. Wir haben
natürlich ein Interesse daran, daß diese Kosten nicht zu hoch werden,
weil sonst unsere Erlöse zu sehr vermindert werden. Ich möchte
glauben, daß der jetzige Zustand eine erträgliche mittlere Linie für beide
Teile, Syndikat und Handel, bedeutet. Wir haben einen festen Markt-
satz für den Doppelwaggon. Das Rabattsystem erklärt sich historisch.
Man hat früher nach Wagen gerechnet, weil wagenweise verkauft wurde.
Der Händler mußte an Rabatt an dem Wagen Kainit oder 40er Kali-
düngesalz einen gewissen Markbetrag verdienen, um auf seine Kosten
zu kommen. Infolge der steigenden Unkosten des Handels mußten diese
Markbeträge wiederholt in die Höhe gesetzt werden. .
Die Rabatte sind so gestuft, daß sie für Carnallit und .Kainit
relativ zurückgeblieben sind, während sie gegenüber der Vorkriegszeit
für die höherprozentigen Salze stärker gestiegen sind. Im Sommer,
während der absatzstillen Zeit, geben wir auch Sonderrabatte, um Land-
wirte und Händler, die Geld haben oder ihre Lager auffüllen wollen, zum
vorzeitigen Bezug zu veranlassen. Am höchsten sind die Zuschläge im
Mai und gehen langsam herab bis Ende Juli, weil dann das normale
Herbstgeschäft wieder einsetzt. Wir haben die Erfahrung gemacht, daß
der Handel, wenn er im Sommer seine Lager wieder aufgefüllt hat, selbst
mehr Propaganda macht, um abzusetzen. Vergütungen für Untergehalt
kommen nur ausnahmsweise vor.
Sachverständiger Hofer: Die Rabatte, die das Kalisyndikat den
Abnehmern gewährt, sind gegenüber der Vorkriegszeit erheblich erhöht.
Bei Verhandlungen der Kaliprüfungsstelle im Dezember 1925 wurden
Rabatte von etwa 7% im Jahre 1913 und 17% jetzt genannt. Die
Erhöhung ist angeblich mit Rücksicht auf die in den Nachkriegsjahren
mit dem Kaligeschäft verknüpften gesteigerten Risiken vollzogen. Die
Rabatte der fünften Stufe, die für die drei Spitzenorganisationen: Land-
wirtschaftliche Düngerbezugsgesellschaft, Düngerhandel G. m. b. H.,
Deutsches Kalikontor G.m.b.H., in Frage kommen, sind mehr als
doppelt so hoch wie die Rabatte der ersten Stufe. Die genannten drei
Düngerorganisationen nehmen etwa 82% des gesamten deutschen
Düngerabsatzes auf. Die Rabattsätze im Kalihandel liegen bedeutend
über denen des Stickstoffsyndikats, das nur einen Rabatt von 4% auf
seine Syndikatspreise gibt.
Sachverständiger Gabriel: Auch im Auslande geben wir im
Sommer in einigen Ländern Rabatte. Wir haben: in den Ländern, wo
wir Rabatte eingeführt haben, in fast jedem Jahr eine Steigerung des
Absatzes feststellen können. Die Rabattgewährung hängt ab von der
wirtschaftlichen Lage der betr. Absatzländer. Der Entschluß ist aber
von Fall zu Fall zu treffen. Jedes Land ist besonders zu behandeln
e) Zahlungsbedingungen.
Sachverständiger Prentzel: Die Vergütungen, die nicht
unmittelbar im Rabatt enthalten sind, wie Kreditgewährungen u. 3.,
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