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II. Kapitel.
Selbstbewußtsein am gewonnenen Vorzugsgedanken. Überdies aber
ist in jedem ‚,Wählen-Wollen‘“ ‚ein ‚„künftiges eigenes Wollen‘ als
„Fern-Ziel‘“, und zwar als ‚„Grundlage-Fern-Ziel‘““ gewußt, da mit dem
Gewinne eines Vorzugsgedankens stets die unmittelbare grundlegende
Bedingung für den Gewinn eines Wollens der vorziehbaren Wirkens-
verkettung gewonnen ist, In allen Fällen, da jemandem Unlust an
einer Vorzugsungewißheit zugehört, welche durch ein „disjunktiv mehr-
faches Begehren“ bedingt ist, und der Gedanke, daß er diese „Un-
gewißheit durch „Aussuchen‘ beseitigen könne, sagt man, daß er „vor
eine Wahl gestellt sei‘, Das „Vor eine Wahl gestellt sein“ ist
also ein besonderer Seelenaugenblick, nämlich ein „als Bedingung
s8ines Wählenwollens in Betracht kommendes Begehren“.
Jene der „disjunktiv mehrfach begehrten Wirkensverkettungen‘‘, welcher
im Wählen „der Vorzug gegeben wird‘, die also im gewonnenen
Vorzugsgedanken als die „eigene Seele betreffenden Interessengesamt-
zustand am meisten verbessernde‘“ Wirkensverkettung gedacht wird,
ist das „Gewählte“, Da aber mit der Besonderheit des Gewußten
des Vorzugsgedankens auch das Gewollte des durch jenen Vorzugs-
gedanken bedingten Wollens bestimmt ist, können wir auch ein
solches Wollen selbst in Beziehung zu seinen besonderen Bedingungen
ein „gewähltes Wollen‘ nennen und es einem „ungewählten
Wollen‘ gegenüberstellen. „Wählbares‘“ ist aber stets nur solche
Wirkensverkettung, welche in einem ‚,disjunktiv mehrfachen Begehren
mit Vorzugsungewißheit‘‘ begehrt ist, „Nicht-Begehrtes‘“ ‚steht‘ auch
niemals „zur Wahl“, Das „Wählen‘‘ wird auch ein „Sich-Entscheiden“
genannt. „Entscheiden“ überhaupt ist jede Verkettung von Wirkens-
einheiten, in deren letzter Wirkung sich die Behebung der Ungewiß-
heit besonderer Seele ergibt, ob einer von mehreren Gedanken, deren
Gedachte einander ausschließen, ihr zugehörig werden wird. Jedes All-
gemeine, das in solcher Verkettung von Wirkenseinheiten eine wirkende
oder grundlegende Bedingung abgibt, nennen wir ein „Entscheiden=
des“. „Entscheidung“ nennen wir jene Veränderung besonderer
Seele, in welcher besonderer Zweifel behoben wird, „Entscheidung-
Wollen“ nennen wir jedes Wollen, dessen ‚Ziel‘ eine besondere Ent-
scheidung ist. Das „Sich-Entscheiden‘‘ aber ist besondere Verkettung
von Wirkenseinheiten, in deren letzter ein Vorzug-Zweifel behoben
wird, welcher die Entstehung besonderen Wollens besonderer Seele hindert.
Hingegen bezeichnet das Wort „Sich-Entschließen‘“ ein „Sich-
Entscheiden“ samt jenen weiteren Wirkenseinheiten, in deren
letzter der Seele ein besonderes Wollen zugehörig wird. Deshalb nennen
wir auch jene Wirkung, in welchergeiner Seele ein „gewähltes‘‘ Wollen
zugehörig wird, einen „Entschluß“‘“ und sagen, daß jene Seele „sich