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al. Kapitel. a
mit einer gegensätzlichen zuständlichen Bestimmtheit in einem be-
sonderen Seelenaugenblicke findet, keineswegs aber ein Wort, mit
welchem etwa ein Gedanke bezeichnet würde, der selbst auch zu-
ständliche Bestimmtheit wäre — denn einen solchen Gedanken gibt
es nicht, Statt „emotional günstiger Gegensatz“ können wir auch
das Wort „Bedürfnis“ gebrauchen, da jenem ein „Bedürfnis“ zuge-
hört, dem besondere Unlust zugehört und der Gedanke an eine Ver-
änderungsreihe, in welcher die eigene Seele gegensätzliche zuständ-
liche Bestimmtheit gewinnt. Das Wort „Bedürfnis“ wird aber häufig
mit dem Worte „Bedarf“ verwechselt, welches kein Seelisches be-
zeichnet, sondern solche Veränderungsreihe, in welcher eine besondere
Seele gegenwärtige Unlust verlieren und Lust gewinnen kann. Sagen
wir also, daß jemand an Etwas „Bedarf“ habe, so sagen wir, daß eine
besondere Veränderungsreihe die wirkende Bedingung dafür enthält,
daß jene besondere Seele die gegenwärtige Unlust verliere und Lust
gewinne, gleichgültig, ob jene Seele um diesen ihren Bedarf weiß,
gleichgültig also, ob jener „Bedarf“ Gewußtes eines „Bedürfnisses“ jener
Seele ist.
Wenn wir nunmehr das Gegebene „Wollen“ weiter zergliedern,
so finden wir, daß jedem Wollen Unlust zugehört, „die Unlust im
Wollen“ und ein Gedanke, der „Gedanke im Wollen“, welchen
wir auch die „Wollensabsicht“ nennen. Als „Absicht“ bezeichnen
wir überhaupt jeden Gedanken an eine Wirkungsreihe, welche der
Denkende durch eigenes Tun herbeiführen wird, woferne sich in jener
Wirkungsreihe nach Meinung des Denkenden die wirkenden Bedingungen
für Verlust eigener Unlust und Gewinn von Lust unter Verbesserung
des die eigene Seele betreffenden Interessengesamtzustandes finden
werden. Die „Absicht“ kann aber — wie sich noch zeigen wird. —
entweder eine „Vorsatzabsicht“ (ein „Vorsatz“, „Vorhaben“) oder eine
„Wollensabsicht“ (ein „Gedanke im Wollen“) oder eine „Strebens-
absicht“ („Gedanke im Streben“) sein. In jedem Wollen denkt der
Wollende sich selbst als solchen, der in künftigem Tun die wirkende
Bedingung für eine Veränderungsreihe abgeben wird, in welcher die
eigene Seele unter Verbesserung des sie betreffenden Interessengesamt-
zustandes die gegenwärtige Unlust verlieren und Lust gewinnen wird,
Hierbei. ist als jener Interessengesamtzustand, der „besser“ ist als der
gegenwärtige Interessengesamtzustand, stets jener Zustand gedacht, der
sich mit der ersten Wirkung des eigenen Wollens ergeben wird, da
durch jenen Zustand alle weiteren Veränderungen bedingt sind.
Das „Wollen“ ist somit keine Besonderheit des „Wünschens“ oder
des „Begehrens“ oder des „emotional günstig Erwartens“, da als „kraft
eigenen Tuns zukünftig wirklich gedachte Veränderungs-
reihe“ keine Besonderheit von „ohne Beziehung zu ihren Be-