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2. wo wirtschafiliche, das heißt seelisch-geistige Erscheinungen
an die Natur angrenzen: Ermüdungserscheinungen — „Tests“
— Rasseeinflüsse;
3. wo wir den Sinn seelisch-geistiger Vorgänge noch nicht ver-
stehen: Parallelität zwischen Preisbildungen und Selbstmorden
— Konjunkturkurven.
Aber die erst recht brennende Frage ist nun die dritte: sollen
wir auch dort, wo wir nicht müssen, also dort, wo wir verstehen,
gleichwohl — aus freien Stücken — das naturwissenschaftliche Ver-
fahren in der Nationalökonomie anwenden? Die Antwort auf diese
Frage enthält dieses ganze Buch: sie lautet natürlich mit aller Ent-
schiedenheit: nein. Nicht aus irgendeiner dogmatischen Vorein-
genommenheit heraus erteile ich diese Antwort — warum sollte die
verstehende' Methode meinem Herzen näherstehen als die bloß ord-
nende? —, sondern aus der wohldurchdachten Erwägung heraus,
daß wir bei einem. Verzicht auf die, verstehende Methode unnötig
den Bereich unserer Erkenntnis einengen und diese in unerwünschter
Weise verflachen. Wir erkennen nun einmal tiefer, wir erkennen
mehr, wenn wir verstehen, als wenn wir bloß ordnen. Wie gern
würden die. Naturforscher die Vorgänge in der Natur verstehen!
Weil sie es nicht können, müssen sie sich mit der bloßen Ordnung
begnügen. Und wir sollten freiwillig auf diese tiefere Erkenntnis
verzichten? Ein höchst sonderbarer Gedanke.
Vielleicht wäre man ihm aber auch gar nicht verfallen, wenn man
schon früher den Sinn eines Verfahrens richtig erkannt hätte, dessen
Nützlichkeit für die Zwecke nationalökonomischer Wissensbildung
außer Zweifel steht und das man nur in einen naturwissenschaft-
lichen Erkenntniszusammenhang glaubte einordnen zu können, wäh-
rend es sehr wohl auch — ja gerade — im Rahmen einer verstehen-
den Nationalökonomie Verwendung finden kann; ich meine das Ver-
fahren der Bildung rationaler Schemata. Dadurch, daß man
diese Schemata, die zuweilen die äußere Form von Naturgesetzen
annehmen, für solche gehalten hat, hat man ihren Sinn in Unsinn
verkehrt und hat die ganze nationalökonomische Forschung am
falschen Ende angefaßt. Ich versuche im nächsten Kapitel, wo ich