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gesetzen‘“ unter Annahme irgendeiner Fiktion, wie der „Nutzkomputa-
tion‘, des Preisausgleichs, des Arbeitsaufwandes oder dgl. Schemata
für rationales Handeln anzufertigen. Daß die Anwendung dieses
Verfahrens an ganz bestimmte Bedingungen geknüpft ist, vor allem
immer die Verbindung mit einem Sinnzusammenhang zur notwendigen
Voraussetzung hat, habe ich bereits hervorgehoben: siehe S. 301 f.
Daß sie, angesichts der unüberblickbaren Mannigfaltigkeit der preis-
bestimmenden Umstände nur in sehr bescheidenem Umfange mit
Erfolg gekrönt ist, mag hier noch hinzugefügt werden.
Es gibt nun aber einen Weg, der viel sicherer zum Ziele einer
Ordnung des Preischaos führt, als die etwas veraltete Aufstellung von
„Preisgesetzen‘‘, das ist derjenige, in den der dritte Teil einer um-
[assenden Preistheorie mündet, nämlich
(3.) die Ermittlung der Wahrscheinlichkeiten der Preis-
bildung. Hier handelt es sich nach dem, was ich im 15. Kapitel
unter 3. gesagt habe, um die Herausarbeitung von Tendenzen der
Preisbildung, natürlich innerhalb einer bestimmten Wirtschafts-
epoche, wie etwa in dem Zeitalter des Frühkapitalismus oder des
Hochkapitalismus. Als solche Tendenzen habe ich nachgewiesen für
unsere Zeit:
die Tendenz zur Mechanisierung,
die Tendenz zur Schematisierung (Fixierung, Objektivierung),
die Tendenz zur Nivellierung (Ausgleichung) nach ihrer
persönlichen,
sachlichen,
räumlichen
Seite hin: siehe das 42. Kapitel des „Hochkapitalismus‘“. Da es sich
hier nicht um eine Wiederholung des Inhalts meiner Preistheorie
handelt, sondern nur um die Hervorkehrung ihrer Grundsätze, so
wird das Gesagte genügen. Es wird aber auch genügen, um ersichtlich
zu machen, daß die zukünftige Theorie der Wirtschaft auf diesem
wie auf allen Gebieten aus den alten Geleisen, in denen sie nun
seit ı 50 Jahren fährt, herauskommen muß, um fruchtbare Erkennt-
ais zu liefern.
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