Full text: Deutscher Industrie- und Handelstag

ferner von Bedeutung, daß den Hauptanteil an dieser Steigerung 
das Einkommen aus Lohn und Gehalt hat, also das der 
Arbeiter, Angestellten und Beamten, das von 1925 auf 1980 von 
34,9 auf 44,5 bis 45,5 Milliarden gestiegen ist, während die Ein— 
künfte aus Kapitalvermögen, Dividenden und Effekten— 
zinsen und sonstigen Zinsen zwar die verhältnismäßig starke 
Steigerung von 1,4 auf 3,83 bis 3,4 Milliarden erreichten, damit 
aber immer noch erst ein Vierzehntel des Lohneinkommens aus— 
machten, während das Einkommen aus Unternehmungen in Handel 
und Gewerbe einschließlich der freien Berufe von 11,7 auf über 
13 Milliarden und die Einkünfte aus öffentlichen Erwerbsunter— 
nehmungen von 1,0 auf 1,8 bis 2,5 Milliarden stiegen. 
Wieviel Schätzungen auch in diesen Ziffern liegen, sind sie doch 
sehr beachtlich. Sie deuten darauf hin, daß die Einkünfte aus 
Kapitalvermögen zwar nach einem außerordentlichen Tiefstand eine 
starke Erholung gefunden haben, daß aber der weitaus größte Teil 
des Wachstums des Volkseinkommens in Löhne und Gehälter ge— 
gangen ist. Jedenfalls ist neben diesen Ziffern der Einkommens— 
mehrung, die von Zweckoptimisten allzu leicht als Zeichen einer 
außerordentlichen Tragkraft der deutschen Volkswirtschaft betrachtet 
wird, auch auf die 
Verschuldung 
hinzuweisen, die jetzt in kurz- und langfristigen Krediten auf etwa 
16 Milliarden errechnet wird, und zu der noch die Anlagen aus— 
ländischen Kapitals in deutschem Grundbesitz und deutschem 
Effektenbesitz in Höhe von etwa 8 Milliarden hinzukommen. Dabei 
ist diese Verschuldung unschwer zu erklären, betrug doch 1924 bis 
1929 die Passivität des Warenhandels 7,9 Milliarden, 
die Abführungen an Reparationsleistungen 8,7 Mil— 
liarden, die Verzinsung des in Deutschland angelegten Aus-— 
landskapitals 2,4 Milliarden. 
Der Fortgang dieser Verschuldung hat noch nicht sein Ende er— 
reicht. Auch gegenwärtig ist die Zahlungsbilanz 
mit 1,796 Milliarden jährlicher Reparationsleistungen ohne Gegen— 
leistung vorbelastet, die bereits vom Jahre 1936 an auf über 2 Mil— 
liarden steigen werden. Dazu kommt ein jährliches Passivsaldo 
an Zinsen von gegenwärtig 900 Millionen, im ganzen also 
2,7 Milliarden, dem sicher nur ein Aktivposten von etwa 400 Mil— 
lionen für Frachtendienste uswp. gegenübersteht und — die Hoffnung
	        
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