Full text: Deutscher Industrie- und Handelstag

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Ringe mit starker Verflechtung *). Diese trotz mancher Handels— 
hemmnisse gegebene enge Verflechtung legt die Frage nahe, ob und 
wie in 
Mitteleuropa 
einer verständigen Arbeitsteilung unter Verhütung von industriellen 
Autarkiebestrebungen, die vom Standpunkt eines mitteleuropäischen 
Wirtschaftsgebietes aus widersinnig wären, auf vertraglichem 
Wege vorgearbeitet werden kann und soll. Die Gedanken 
eines mitteleuropäischen engeren Austauschverhältnisses, wie sie be— 
sonders der mitteleuropäische Wirtschaftstag, im Reich unter der 
bewährten Führung eines verehrten Vorkämpfers manch früherer 
Vollversammlung des Deutschen Industrie- und Handelstags, des 
Herrn Reichsministers a. D. Dr. Gothein, pflegt, verdienen daher 
stärste Beachtung. Dabei können und müssen zwei Erfordernisse 
beachtet werden, das Erfordernis, unsere Landwirtschaft zu erhalten, 
*) So ist das Deutsche Reich mit den österreichisch-ungarischen 
Nachfolgestaaten durch mehr als 12 v. H. seiner Einfuhr und fast 
16 v. H. seiner Ausfuhr verflochten, mit den übrigen mitteleuropäischen 
Staaten, Frankreich, Italien, Schweiz, Belgien und Holland mit weiteren 
rund 20 v. H. der Einfuhr und fast 30 v. H. der Ausfuhr, 
Osterreich mit dem Reiche durch 16 v. H. seiner Einfuhr und 
18 v. H. seiner Ausfuhr, mit den übrigen Nachfolgestaaten mit 44 v. H. 
der Einfuhr und 38 v. H. der Ausfuhr, mit Mitteleuropa (Deutsches 
Reich, Nachfolgestaaten und die oben bezeichneten anderen Staaten) mit 
75 v. H. der Einfuhr und 78 v. H. der Ausfuhr, 
die Tschechoslowakei mit dem Deutschen Reich durch 20 v. H. 
der Einfuhr und 24 v. H. der Ausfuhr, mit den Nachfolgestaaten durch 
22 v. H. der Einfuhr und 34 v. H. der Ausfuhr, mit Mitteleuropa 
im ebenbezeichneten Sinne mit der Hälfte der Einfuhr und zwei Dritteln 
der Ausfuhr, 
Polen mit dem Deutschen Reich durch 27 v. H. der Einfuhr und 
34 v. H. der Ausfuhr, mit den Nachfolgestaaten durch 15 v. H. der 
Einfuhr und 28 v. H. der Ausfuhr, mit Mitteleuropa durch 80 v. H. 
der Einfuhr, zwei Dritteln der Ausfuhr. Es liegt nahe, daß nicht ganz 
so überwiegend das Deutsche Reich und Frankreich in ihrem Außenhandel 
mitteleuropäisch gerichtet sind, da beide in weiterem Maße Lebensmittel von 
Übersee beziehen und Fertigwaren überall hin ausführen und für Frank— 
reich auch der Außenhandel mit seinen Kolonien eine starke Rolle spielt. 
Dennoch beträgt der Außenhandel des Deutschen Reiches mit den bezeich— 
neten mitteleuropäischen Ländern mehr als 30 v. H. seiner Einfuhr und 
145 v. H. seiner Ausfuhr, der Frankreichs 27 v. H. seiner Einfuhr und 
11 v. H. seiner Ausfuhr.
	        
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