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arbeitssparender Maschinen und Verfahren, während andererseits
der verringerte Umsatz die Anwendung von noch stärker auf Mas-
senerzeugung eingerichteter Technik zumindest in Europa wirt-
schaftlich nicht rentabel erscheinen läßt. Was aber die Möglichkeit
gesteigerter Arbeitsleistung der Arbeiter bei verkürzter Arbeitszeit
angeht, so ist diese um so geringer, als die Herabdrückung des all-
gemeinen Lebensniveaus auf Grund der Kriegsfolgen, der Teuerung
und der verschlechterten Ernährungsweise in den besiegten Län-
dern eine Hebung der physischen Arbeitsfähigkeit sowie der psy-
chischen Arbeitslust unterbindet. Es würde ökonomisch gesehen weit
mehr im Rahmen dieser Verhältnisse sein, eine Mehrerzeugung durch
längere Arbeitszeit bei relativ verminderter Arbeitsleistung pro
Stunde zu erstreben, als eine Kürzung der Arbeitszeit herbeizufüh-
ren, welche das Ergebnis der Arbeitsleistung im besten Falle relativ
heben könnte, aber das absolute Arbeitsergebnis ganz wesentlich
in jedem Falle mindern muß, weil unter den heutigen sozialen Ver-
hältnissen diese relative Erhöhung der Arbeitsleistung nur gering
sein kann und ihr ausgleichende Mittel auf seiten des Unternehmers
nicht gegenüberstehen. Aus diesem Grunde hat sich auch ein einst
so leidenschaftlicher Vorkämpfer für verkürzte Arbeitszeit wie Bren-
tano*!) unter den veränderten Verhältnissen für eine heutige sche-
matische Durchführung des Achtstundentages nicht aussprechen
können.
Der Achtstundentag
Diejenigen hingegen, welche in erster Linie das „soziale“ Ele-
ment in der Volkswirtschaft berücksichtigen und dasselbe mit den
Erfordernissen derselben zu identifizieren pflegen, haben, ohne Rück-
sicht auf die Besonderheit der heute veränderten Wirtschaft, nach
dem Kriege eine Propaganda für den Achtstundentag veranstaltet,
die in den verschiedensten Ländern zum Ziele geführt hat. Freilich
ist heute noch, solange sowohl die Vereinigten Staaten wie Kanada
einer gesetzlichen schematischen Festlegung des Arbeitstages nicht
zugänglich sind, die Verkürzung der Arbeitszeit in erster Linie als
eine europäische Angelegenheit zu betrachten, was um so seltsamer
berührt, als ja gerade die europäischen Industriestaaten als die
heute ökonomisch und finanziell schwächeren Länder allen Grund
41) Vgl. seine Rede in Prag 1924. Berliner Tageblatt Nr. 472.