Full text: Der Weltmarkt 1913 und heute

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four-Bericht. Wenn die Pflanzung von Baumwolle in dem bisherigen 
Tempo fortschreitet — 1919 Baumwollernte erst 27470 Ibs., dagegen 
1924 schätzungsweise 14 Millionen lbs.! —, so wird, selbst wenn 
man die schlechtere Qualität dieser Erzeugung berücksichtigt, die 
Textilindustrie Australiens bald den „Anspruch erheben“, die natür- 
lichen Erzeugnisse des Bodens, die hier mühselig von der British- 
Australian-Cotton Association entwickelt werden, „selbst zu ver- 
arbeiten“. 
Für Südafrika hat ein Bericht, der einen von amtlicher Seite 
im Jahre 1923 eingesetzten Ausschuß (to consider the question of an 
economic policy for the Union) zum Urheber hat, erklärt: „Es ist 
klar, daß die augenblicklichen Verhältnisse Südafrikas — mit einem 
begrenzten Binnenmarkt und hohen Erzeugungskosten — die erfolg- 
reiche Einbürgerung vieler Industrien ausschließt.“ Aber um so leb- 
hafter empfiehlt der Ausschuß jede nur irgendwie mögliche Ein- 
bürgerung von Gewerben, ganz besonders solcher, welche heimisch 
erzeugte Materialien (Wolle, Häute usw.) verarbeiten könnten. In 
diesem Sinne hat auch der Iron and Steel Industry Encouragement 
Act vom Jahre 1922 Erzeugerprämien für Eisen und Stahl festge- 
setzt, soweit es mit heimischer Kohle und aus heimischen Erzen 
erzeugt wird. Diese Prämie beträgt z. B. für das Jahr 1924/25 pro 
Tonne Roheisen oder Rohstahl 15 sh. Ebenso soll die Schaffung 
des Board of Trade and Industries Act vom Jahre 1923 staatliche 
Hilfe für junge Industrien bringen. Der Wert der Fabrikwaren 
eigener Erzeugung betrug im Jahre 1911 erst 17 Millionen Pfund 
Sterling. Er stieg auf 98 Millionen im Jahre 1920/21, um dann im 
Jahre 1921/22 auf 79,5 Millionen zu sinken. Selbst unter Berück- 
sichtigung der veränderten Preisverhältnisse deuten diese Ziffern 
auf eine erhebliche Steigerung der heimischen Erzeugung. 
Noch einige Feststellungen über die Entwicklung der südameri- 
kanischen Industrie. Für Argentinien fehlen leider seit 1914 Zahlen- 
angaben, also auch Vergleichsmöglichkeiten. Allein, der Balfour- 
Bericht bemerkt auf Grund seiner Erhebungen und Sachverständigen- 
gutachten: „Es kann gesagt werden, daß die Erzeugung aller Waren, 
für welche Fabriken bestehen, zwei- bis dreimal so hoch ist wie 
damals (1914), daß außerdem die Auswahl und die Qualität erheb- 
liche Fortschritte aufweist und daß die Einwirkung des nach dem 
Südafrika
	        
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