Deutschland und Südamerika
d) Paraguay:
89
Prozentanteil an der Gesamteinfuhr
(in Gold-Dollars)
1913 1923
Vereinigtes Königreich . .
Deutschland .......
Verein. Staaten v. Amerika.
Argentinien .......
Brasilien. ......
Uruguay .
28,
27
x
Lo
(
227
5,8
15,7
34.4
«x
Diese Aufstellungen scheinen folgende Gesamtentwicklung zu
zeigen: Im Vergleich zur Friedenszeit überall die Tendenz starker
Zunahme des Anteils der Vereinigten Staaten als Lieferanten. Gleich-
zeitig Rückgang der europäischen Anteile, insbesondere desjenigen
Deutschlands und Englands, dagegen Zunahme der inter-südameri-
kanischen Beziehungen. Also als Ganzes unbestritten: eine starke
Enteuropäisierungstendenz. Die wachsenden Austauschbeziehungen
zwischen den südamerikanischen Staaten selbst sind dabei nicht zu
übersehen. So konnte sich Brasilien im Jahre 1923 mit 15% an
der Textilwareneinfuhr Paraguays beteiligen, während es bisher
überhaupt kaum Textilwaren ausgeführt hatte. Andererseits liegen
zahlreiche Berichte gerade aus Südamerika vor, welche eine starke
Erholung des deutschen Ausfuhrhandels dorthin zu melden wissen.
So schreibt der Balfour-Bericht z. B. über Brasilien: „Deutschland
ist im Begriff, seine Exportmengen nach Brasilien rasch zu steigern
und hat bereits heute seine einstige Stellung‘ als ernstester Wett-
bewerber Englands wieder inne. Es hat seine Stellung als haupt-
sächlicher Lieferant von Anilinfarben wiedererobert, die in Anbe-
tracht der Entwicklung lokaler Textilindustrien eine wachsende Be-
deutung gewinnen, außerdem ist es ein ernster Wettbewerber in
Maschinen, verschiedenen Metallwaren, chemischen Erzeugnissen
Erzeugnissen und elektrischen Apparaten.“
c) DER FERNE OSTEN
Japan, China, Indien und Australien scheinen in mancher Bezie-
hung die gleichen kommerziellen Annäherungstendenzen zu ent-
wickeln wie etwa Nord- und Südamerika und die südamerikanischen
Staaten untereinander. Rechnet man hierzu den wachsenden Ein-