die diese Nachweise zur Darstellung der Pendelwanderung benützen. 3)
In neuerer Zeit verliert dieser Weg mehr und mehr an Bedeutung, weil
mit dem Siegeszug des Kraftwagens und dem Ausbau der grosstäd-
sischen Strassenbahnen die Eisenbahn als Pendler-Verkehrsmittel dau-
arnd an Bedeutung einbüsst.
Ein dritter mit praktischen Beispielen belegter Weg ist die s tat is-
tische Monographie, d.h. die Untersuchung der Pendelbewegung
in einzelnen kleineren Wirtschaftsgebieten oder auch bei einzelnen be-
deutenden Unternehmungen. *) Die Materialunterlagen bilden hier in
der Regel spezielle Rundfragen bei den Arbeitgebern bezw. Arbeit-
nehmern eines bestimmten Industrieortes oder Wirtschaftsgebietes oder,
soweit die Untersuchung von der Leitung eines Unternehmens selbst
ausgeht, die Akten dieses Unternehmens. Hier kann natürlich die Frage-
stellung und die Bearbeitung mehr oder minder nach Belieben ausge-
dehnt werden. Das Ergebnis bleibt aber immer ein lokales, während von
der amtlichen Statistik eines Landes doch in erster Linie umfassendes
Zahlenmaterial verlangt wird, das sich im volkswirtschaftliehen Inte-
resse auswerten lässt. Hierzu steht jedoch vorerst kein besseres Mittel
als die Volks- bezw. Berufszählung zur Verfügung, Damit kann, selbst
wenn von den Fragen nach den Verkehrsmitteln und den Ursachen ab-
yesehen wird, wertvolles Untersuchungsmaterial beigebracht werden.
II.
Angesichts der steigenden volkswirtschaftlichen Bedeutung der
Pendelwanderung, die in Deutschland neuerdings dadurch gewürdigt
wird, dass im Zusammenhang mit der für 1931 geplanten Volks- und
Berufszählung diese Wanderung wiederum allgemein erfragt und für
die Grosstädte und wichtigen Industriegebiete ausgezählt wird, möge
das Internationale Statistische Institut durch eine Rundfrage des
Internationalen Statistischen Amts im Haag oder durch
eine besondere Kommission feststellen, ob ausser der Schweiz und
3) Vgl. Zeitschrift des Bayerischen Statistischen Landesamts 1909, „KEisen-
jahnwanderungen zwischen Wohn- und Arbeitsort im rechtsrheinischen Bayern
während des Jahres 1907” und Heft 93 der Beiträge zur Statistik Bayerns, „Bahn-
wanderungen der pfälzischen Arbeiter zwischen Wohn- und Arbeitsort”. Mün-
hen 1920.
4) Dr. F. E, Wunder, Die Versorgung der Mannheimer Industrie mit aus-
wärts wohnenden Arbeitern, Heidelberg 1914. — Dr. H. Schmid t, Die Arbeiter-
jgendelwanderungen im Regierungsbezirk Merseburg, Halberstadt 1929. — Der
Bosch—Zünder, Jahrgang 1928 S, 206, Beförderung unserer Arbeiter; Jahr-
zang 1929 S, 35, Wo wohnen die Arbeiter und Angestellten der Robert Bosch A.@.
Stuttgart und Feuerhach?