Full text: 10 Jahre Rote Gewerkschafts-Internationale

die reformistischen Verbände sind die Teilforderungen alles, 
während sie für die revolutionären Verbände nur ein Mittel zum 
Zusammenschluß und zur Organisierung der Massen für den 
weiteren Kampf sind. Der Kampf um die Teilforderungen ent- 
ternt: uns keineswegs vom gesteckten Ziel, sondern bringt uns 
dem Ziel näher, Das anarchistische Vorurteil, daß der Kampf um die 
Teilforderungen unter unserer revolutionären Würde stehe, muß be- 
kämpft werden. Das ist schädliche Wortspielerei, die die Organi- 
sierung der Massen und die Vorbereitung revolutionärer Aktionen 
hindert, 
Die Aufgabe der RGI-Anhänger ist, die gesamte Arbeit auf 
dem Gebiete der Teilforderungen unter dem Gesichtswinkel der 
Endziele zu führen. Ein Gegensatz zwischen den Teilforderungen 
und dem Endziel entsteht erst, wenn wir das eine vom andern 
tlrennen: abstrakte Propaganda des Endzieles kann die Gewerk- 
schaftsorganisationen, die Arbeiter aller Richtungen zusammen- 
lassen, schwächen. Hingegen werden die praktischen Aktionen 
unserer Organisationen, das konkrete Programm, der systema- 
tische und zähe Kampf um die Tagesinteressen der Arbeiter 
immer mehr neue Schichten für unsere Reihen gewinnen, die die 
Schule des elementaren Klassenkampfes durchmachen und sich 
zum kommunistischen Klassenbewußtsein entwickeln werden.‘ 
Die Frage ist hier mit beachtenswerter Klarheit behandelt, und 
liese prinzipielle Einstellung hat ihre Aktualität bis auf den heuti- 
gen Tag nicht eingebüßt, was auch in nächster Zeit noch der Fall 
sein wird. Alle weiteren Beschlüsse der späteren Kongresse zu 
dieser. Frage waren eine Fortentwicklung der vom I und II. Kongreß 
lestgesetzten Linie, 
VHL Die orsanisatorischen Probleme. 
Diese Fragestellung auf dem Gebiete der Teilforderungen mußte 
durch eine richtige Formulierung der organisatorischen Aufgaben 
der revolutionären Gewerkschaftsbewegung ergänzt werden, denn 
die organisatorischen Probleme treffen bekanntlich mit der Politik 
zusammen, Es handelte sich um neue Kampfmethoden in der- Periode 
eines großen revolutionären Aufstieges. Hierbei möchte ich auf 
die folgenden Formulierungen aus der Resolution des 1. Kongresses 
aufmerksam machen, die bis auf den heutigen Tag aktuell geblieben 
sind: 
„Es sind neue Methoden des wirtschaftlichen Kampfes er- 
forderlich, hervorgerufen durch die Zersetzungsperiode des 
Kapitalismus, - Eine aggressive Wirtschaftspolitik der Gewerk- 
schaften tut not, um nicht nur die Offensive des Kapitals abzu- 
wehren. sondern auch zum Angriff überzusehen."
	        
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