daß die Amsterdamer Internationale eine Wendung gen Osten ge-
macht hat. Kürzlich reiste Albert Thomas nach dem fernen Osten.
Er war in China und verbrüderte sich dort mit der Kuomintang, er
reiste nach Japan und verbrüderte sich mit der japanischen Bour-
geoisie usw. Im vorigen Jahre wurden mehrere bedeutende Vertreter
der englischen Trade-Unions nach Indien entsandt (Purcell u. a.}:;
Jetzt sind die Engländer gerade dabei, Instruktoren und Gewerk-
schaftsorganisatoren nach Südafrika zu schicken. Vandervelde, der
Vorsitzende der II, Internationale, reiste im vorigen Jahre nach Latein-
amerika. Amsterdam hat beschlossen, eine Delegation nach dem
Fernen Osten und nach Indien zu entsenden, um die Gewerkschafts-
bewegung dieser fernen Länder für den internationalen Reformismus
zu gewinnen, In der gleichen Richtung betätigt sich die Internationale
Transportarbeiter-Föderation, deren Führer glauben, unter dem Mäntel-
chen linker Phrasen in die kolonialen und halbkolonialen Länder ein-
dringen zu können, Jetzt beginnen diese Herrschaften, den Osten
„anzuerkennen“, Ihre Anerkennung setzte in dem Augenblick ein, wo
der koloniale Sklave in Bewegung kam und den Imperialisten Schlag
auf Schlag versetzte. China, Indien, Indochina, Indonesien, die Philip-
pinen, Madagaskar, Gambia, Belgisch-Kongo, West- und Südafrika,
Lateinamerika, Syrien, Aegypten usw. — alle diese geographischen
Begriffe haben in den letzten Jahren lebendigen Inhalt bekommen, Die
nationale Befreiungsbewegung, in der die Arbeiterklasse eine hervor-
ragende Rolle spielt, hat die imperialistischen Herren empfindlich
getroffen, und darum gerieten ihre sozialfaschistischen Lakaien in
Bewegung und entdeckten auf einmal ihr Herz für den Osten und
Lateinamerika, Aber sie kommen zu spät, Hätten sich die Amster-
jamer auch früher hinbegeben, sie hätten auch dann keine Aussicht
auf Erfolg. Um so. geringer ist die Wahrscheinlichkeit dafür, daß die
Amsterdamer in China mit Ausnahme der gelben Zwangsverbände der
Kuomintang irgendjemand gewinnen könnten. Dasselbe gilt auch für
die übrigen Kolonien, So ist also diese Wendung der Amsterdamer
Internationale gen Osten, der Versuch eines Wettstreites mit uns, ihr
Versuch, unseren Einfluß auszumerzen (auf ihrer lezten Session in
Prag sprachen sie unumwunden davon, daß die RGI. im Osten großen
Einfluß habe), der Versuch, mit uns im Osten zu konkurrieren, von
vornherein. zu einem Mißerfolg verurteilt, Die Arbeitermassen des
Ostens sind gegen den Imperialismus und darum auch gegen den
Sozialimperialismus,
XVIIL Der Kampi um die revolutionäre Linie.
‚ Nicht nur im Zeichen des unerbittlichen Kampfes gegen den
Reformismus standen die verflossenen zehn J ahre, sie verliefen auch im
ununterbrochenen Kampf um die kommunistische Gewerkschaftspolitik.
Wie ich bereits gesagt habe, hat die RGI. von den ersten Tagen an
segen den Anarcho-Syndikalismus kämpfen müssen, doch damit war