Full text: Durch Abessinien und Erythräa

Verkaufsstände mit Parfümen und Salben in Büchsen, die 
aus Dumholz gemacht sind und die Form von Köpfen haben, 
waren von Käuferinnen umlagert. Von hier gehen sie zu 
den Schuhmachern, um die ihnen so gut stehenden zarten 
Sandalen zu kaufen. Diese Erzeugnisse sind verschieden von 
jenen, die man für Kameltreiber macht, und deren Sohlen 
aus weggeworfenen Automobilreifen geschnitten werden. 
Ich schritt weiter, um Zigaretten zu kaufen, und fand 
schließlich auch solche, die im Ort selbst für den Gebrauch von 
Europäern hergestellt werden. Daneben lagen kleine Vor— 
räte von Kautabak und Holzkohlenasche, die daran er— 
innerten, daß der Abessinier zwar nicht raucht, aber doch 
kaut, und seinen Priem, solange er ihn nicht im Munde hat, 
hinters Ohr steckt. 
Ich sah mir dann noch ein halbes Dutzend Kurzwaren— 
—D— 
chinesischer oder italienischer Herkunft an. Zum Schluß be— 
suchte ich noch einen allgemeinen Kaufladen, dessen Besitzer 
ein Grieche war, und hatte damit eine Übersicht über den 
ganzen Handel Agordats gewonnen. Der Grieche war 
übrigens neben den Regierungsbeamten und dem Stations—- 
vorsteher der einzige Europäer in der Stadt. 
Mein nächstes Ziel war das Cunamagebiet. Auf dieser 
Tour hatte ich eine amüsante, zeitweilig sogar aufregende 
Reisegesellschaft. Ein italienischer Journalist, den ich in 
Asmara getroffen hatte, kam mit einem kaufmännischen 
Freund mit demselben Reiseziel wie ich in Agordat an, und 
beide luden mich ein, mit ihnen zu fahren. Ich stieg in ihren 
Wagen und ließ mein Gepäck in dem von mir gemieteten 
Auto folgen. Unsere Gewehre nahmen wir mit. Die Etikette 
verlangt, daß Europäer bewaffnet sind, und darüber hinaus 
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