als er verstand, wenn ich nach dem Resultat einiger von ihm
verdolmetschter Aufträge urteilen kann. Ich verlangte
schließlich von ihm, jeden Auftrag, den ich ihm erteilte, zu
wiederholen, und er entwickelte seinerseits die Gewohnheit,
mir kleine Zettel zu schreiben, gewissermaßen als Schutzmaß-
regel für sich selbst. Er war sicherlich diplomatisch veran⸗
lagt, diplomatisch mit allen dazugehörigen Umwegen. Ich
war manchmal im Zweifel, ob diese Eigenschaft mehr die
Wirkung hatte, Schwierigkeiten zu vermeiden oder sie erst
zu erzeugen.
Mein persönlicher Boy, Adum Ali, war ein Mohamme—
daner aus dem Somaliland. Er gebrauchte einige englische
Worte, als ich ihn anwarb; sie erwiesen sich jedoch als die
einzigen, die er kannte.
Der erste der verschiedenen Namen des Führers lautete
Andu. Er hatte die Reise nach Gondar bereits dreimal ge—
macht, gab aber schon am Abend des ersten Tages zu, daß
er den Weg nicht sicher wisse. Dies Eingeständnis überraschte
mich immer weniger, je länger wir auf dem Marsche waren.
Es gab größtenteils überhaupt keine Wege. Bald folgten
wir Viehspuren, bald war der Pfad bezeichnet mit Steinen,
die schon vor Jahrhunderten gesetzt und von Gras und
Buschwerk überwuchert waren. Die meisten Haltestellen
waren weder auf der Karte noch in den verschiedenen mir
mitgegebenen Routenverzeichnissen zu finden. Manche Orte
hatten zwei Namen, einen in amharischer und einen in der
Gallasprache. Die Verwirrung wurde nicht geringer durch
die Tatsache, daß Dörfer, Distrikte und Flüsse allgemein die
gleiche Bezeichnung ohne irgendein unterscheidendes Beiwort
tragen.
Aber all diese Schwierigkeiten waren uns an jenem
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