Full text: Durch Abessinien und Erythräa

Plan hatte ich meine Rechnung ohne das Kamel gemacht, 
das bestimmt wurde, das quiekende kleine Tier zu trans— 
portieren. Es rannte wie wild davon und schleuderte das 
Schwein gegen einen Baum. Es gab also keinen anderen 
Weg, das letztere zum Schweigen zu bringen, als es zu töten. 
Trotz des köstlichen Geschmacks hatte ich an diesem Abend 
wenig Freude an meinem Essen. 
Die Löwen- und Büffelspuren, die wir eines Tages ent— 
deckten, erregten keineswegs das sportliche Interesse meiner 
Mannschaft. Obwohl die Leute bewaffnet waren, schienen 
sie doch Furcht zu haben. In der gleichen Nacht sagte Adum: 
„Ich werde bei dir schlafen.“ Aber er unterließ die Er— 
klärung, ob diese angebotene Gesellschaft als Schutz für mich 
oder für ihn gedacht war. Ich habe den Vorschlag, wie ich 
wohl sagen darf, nachdrücklich abgelehnt. 
Es fehlte auch nicht an allerhand Aufregung und Spek— 
takel innerhalb meiner Mannschaft. Eines Morgens prä⸗ 
sentierte Efendi mir folgende schriftliche Mitteilung: 
„Ich bedaure, Ihnen berichten zu müssen, daß zwei von 
Ihren Kognakflaschen ohne Erlaubnis von unserer Mann— 
schaft ausgetrunken worden sind. Dies zu Ihrer Kenntnis.“ 
Ich habe der Sache natürlich keine Beachtung geschenkt. 
Sowohl die erhaltene Mitteilung als auch den Diebstahl, 
wenn er wirklich vorgekommen war, nahm ich als Beweis 
für die angegriffenen Nerven, unter denen wir in diesen 
Tagen alle zu leiden hatten. Am Tage vorher hatte einer 
der Boys ein Gewehr auf meine Porzellantasse fallen lassen, 
die ich bis dahin sorgfältig gehütet hatte, weil sie den ein— 
zigen sybaritischen Artikel meiner Ausrüstung darstellte. Die 
anderen hatten die Scherben fassungslos aufgesammelt, als 
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