waren, markiert. Sie waren im Laufe der langen Zeit, seit
die Araber und Agypter zuerst hierhergekommen waren, stark
verwittert und überwachsen, hatten aber immer dazu ge—
dient, einen Weg zu kennzeichnen, der irgendwie zum Wasser
hinführte. Oft waren diese Steine vom Gesträuch versteckt,
indessen, selbst wenn man sie fand, konnte man sich auf
ihre Führung nicht ganz verlassen, denn die Wasserläufe
hatten vielfach im Laufe der Zeit eine ganz andere Richtung
eingeschlagen. Soweit wie möglich bedienten wir uns mensch—
licher Wegweiser, aber auch trotz ihrer Hilfe verloren wir
manchmal den Pfad.
Der Angareb-Distrikt ist aus zwei Gründen sehr be—
merkenswert. Der dortige Zollbeamte war sehr freundlich,
und ich konnte ein Dorf besuchen, während Efendi und einige
unserer Leute die Gelegenheit benutzten, das Wasser einer
in der Nähe gelegenen heißen Quelle zu gebrauchen. Das
Dorf bestand aus annähernd vierzig Tukuls und beherbergte
zweihundert Menschen, von denen einige Sklaven waren.
Die Frau in der größten Hütte schlug meinen Wunsch ab, sie
photographieren zu dürfen, aber der Grund ihrer Ab—
lehnung war mehr eine Sophisterei als eine Unhöflichkeit.
Sie war, wie sie sagte, in Asmara bereits photographiert
worden; offenbar war sie eine Aristokratin. Wenn ich ihr
in Asmara oder in Addis Abeba begegnet wäre, würde ich
sie im Sattel eines Maultieres und nicht ohne Gefolge ge—
sehen haben.
Unser nächster Aufenthalt wurde durch einen Bauern ver—
anlaßt. Er bestand darauf, daß wir kein Recht hätten, durch
sein Baumwollfeld zu reiten, ein Weg, der uns von einem
seiner Dorfgenossen gewiesen war, und verlieh seinem Wider—
stand Nachdruck, indem er eine kleine Armee von Nachbarn,
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