Full text: Durch Abessinien und Erythräa

Der Wert betrug sicherlich nicht unter zweihundert Taler, 
ein bedenklich hoher Betrag für die armen Leute, die ge⸗ 
zwungen sind, ihn aufzubringen. Kein Wunder, daß sie die 
Ferengi nicht lieben, da sie ja nicht wissen können, daß diese 
Belastung nicht die Schuld der Reisenden ist. Die diplo⸗ 
matische Gesellschaft nahm ihr Dergo nicht an. Wäre das 
geschehen, so würde es zugleich bedeutet haben, daß man die 
erlittene unwürdige Behandlung als berechtigt anerkannte. 
Die Annahme meines Dergos war das Ergebnis einer Be⸗ 
ratung mit meinem Gastgeber. Da ich lebhaft wünschte, 
meine Reise fortsetzen zu können und keine Zeit mit Ver— 
handlungen über Ungerechtigkeit verlieren wollte, kamen wir 
überein, daß es für mich das beste sein würde, meine Frei⸗ 
lassung zugleich mit dem Dergo, dem Zeichen der Freund— 
schaft, zu akzeptieren und mich auf den Weg zu machen. 
Versehen mit den Dokumenten des Fitaurari Vemer und 
dem „Aleka“, den Efendi den „Einfluß“-Mann nannte, hatte 
ich keine weiteren Schwierigkeiten im Gebiet des Ras Gugsa 
zu erwarten. 
Bei den schwarzen Juden 
Das abessinische Getto — Ursprung der Falaschas — Jüdische Epoche 
in der Geschichte Abessiniens — Juden wirken unter den Falaschas 
— Christliche Missionen — Untersuchung der Alliance Israclite 
Universelle — Alaka Michael Argawi — Ein junger Falascha in 
Paris — Sitten, die auf das mosaische Gesetz zurückgehen 
Eir Tagereise von Gondar bei langsamem Karawanenmars ch 
brachte mich nach Jenda im Falaschadistrikt — dem Getto 
Abessiniens. In dem von Falaschas bewohnten Gebiete ist 
Jenda die größte unter den kleinen verstreut liegenden Ort— 
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