Full text: Durch Abessinien und Erythräa

sprächen kam immer und immer wieder ein Wort vor, das 
etwa klang wie „Geometrie“. Baur war nicht imstande, das 
Geheimnis aufzuhellen, was der alte Eingeborene mit diesem 
Zweig der Mathematik zu tun hatte. Er erzählte uns, daß 
ihm vor mehreren Jahren ein gewisser Geometrie eine 
Schrotflinte geliehen habe, und daß sie zusammen ungefähr 
hundert Reiher geschossen hätten. Seit dieser Zeit habe es 
niemals mehr so viele und so große von diesen Vögeln im 
Tana⸗Distrikt gegeben. Geometrie hatte dem Baschai ge— 
sagt, daß die Reiher sehr teuer bezahlt würden, und daß die 
Ferengi-Frauen sie auf den Köpfen trügen. 
Einen Monat später erzählte ich diese Geschichte im 
Sudan und erfuhr sogleich die Lösung des Rätsels. Vor 
mehreren Jahren hatte eine britische wissenschaftliche Erx⸗ 
pedition den Tana⸗See-Distrikt besucht, und eines ihrer Mit— 
glieder hieß George Metrix. 
Die Scheu des Baschai war typisch für die Mitglieder 
seines Stammes. Die Woitos fürchten die Annäherung von 
Fremden an den See, den sie mit Ehrfurcht als den Aufent— 
haltsort von Geistern betrachten. Mit Hilfe der vereinig— 
ten Bemühungen Efendis und des Alaka bei einigen Einge— 
borenen erfuhr ich etwas über den Glauben der Woitos und 
diese geheimnisvollen Bewohner des Sees. 
„Jeder Geist ist so groß wie eine Sykomore. Sie haben 
ein weißes Antlitz mit einem Bart, der horizontal absteht; 
außer den normalen Augen haben sie noch ein Paar davon 
auf der Hinterseite des Kopfes, ihre Füße sind doppelt so 
groß wie die der Menschen, Finger⸗ und Fußnägel sind von 
phantastischer Länge, ihre Zähne ragen hervor in der Art wie 
Wildschweinhauer, sind jedoch noch größer als diese. 
Die Geister tanzen während der Nacht zum Schlag der 
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