als ein Graben war, lag die Ortschaft Gallamat im
Sudan.
Vierundzwanzig bewaffnete Soldaten, ein Offizier und
ein Zollaufseher bildeten das letzte in Schammas gekleidete
Empfangskomitee. Ras Gugsas „Einfluß-Mann“ erwies
sich noch zuletzt als nützlich, indem er mir meinen Weg durch
die Beamtenschar ebnete.
Während die notwendigen Formalitäten erledigt wurden,
bemerkte ich durch einen zufälligen Seitenblick einen allzu
schwer beladenen Esel, der sich von meiner Karawane
loslöste und hastig über die Grenze getrieben wurde.
Die Technik der Schmuggler war meiner Wachsamkeit
überlegen gewesen. Trotz meiner lebhaften Bemühungen,
es zu verhindern, hatte meine Karawane Schmugglerware
transportiert.
Vielleicht lieferte dieser Vorgang das denkbar beste Bei—
spiel, um die Schwierigkeiten zu zeigen, die Ras Taffari hat,
wenn er den Versuch macht, in seinem Königreich die
Ordnung herzustellen, die er dem Völkerbund versprochen
hat. Seine Bestrebungen im Jahre 1927, in Addis Abeba
eine Schule für befreite Sklaven und für arme Kinder zu
errichten, sind ein Zeichen seiner wohlwollenden Absichten
hinsichtlich der Besserung der Lage seines Volkes auf dem
Wege der Aufklärung.
Daß diese Bemühung von einem so geringen Erfolg ge—
krönt ist, ist ein Beweis für den Mangel an Zusammen-⸗
arbeit, gegen den er zu kämpfen hat.
Die Kritik hat sich vielfach und heftig gegen die Fortdauer
der Sklaverei und des Sklavenhandels auch nach dem Bei—
tritt Athiopiens zum Völkerbund gerichtet. Es besteht aber
in diesem Lande die Auffassung, daß ein gut Teil dieser
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