war vom Scheitel bis zur Sohle in Schwarz gekleidet und
trug ein Gewehr über der Schulter. Das einzige Zeichen
seiner königlichen Würde war der mit goldenen Fransen
verzierte rote Baldachin, unter dem er einherschritt.
Die Prozession betrat das Mausoleum, umschritt den
Sarkophag, und sobald sie wieder ins Freie heraustrat,
schlossen sich ihr ein halbes Dutzend Priester und weitere
vier Männer an, die ein riesiges Porträt Meneliks trugen.
Sie drehten das Bildnis hin und her, so daß das Volk, das
den Wegrand säumte, es gut sehen konnte.
Dreimal umkreiste die Prozession das Mausoleum, bevor
sie sich auflöste. Die Priester versammelten sich vor der
Treppe. Ras Taffari unter seinem roten Baldachin saß in
der Nähe. Er trug den Hut auf dem Kopf und hielt das
Gewehr auf den Knien.
Dann begann der letzte Abschnitt der Zeremonie. Wäh—
rend ein Priester einen monotonen Gesang aus einem Buch
erschallen ließ, tanzten Mönche zum Schlag der Trom—
mel und mißtönender metallener Rasseln. Zwanzig von
ihnen, aufgestellt in zwei Reihen zu zehn Mann, be—
wegten sich vorwärts, rückwärts und wieder vorwärts in
gleichbleibenden, gleitenden Schritten. Mit einem Schlage
hörte der Priestergesang und der Mönchstanz auf. Die
Prozession schloß sich von neuem zusammen und bewegte sich
wieder den Hügel hinauf zum Palast.
Die Feier war beendet. Indem sie Hof und Kirche,
Armee und Bevölkerung vereinte, hatte sie uns gleichzeitig
einen flüchtigen Überblick über alle in Athiopien wirksamen
Kräfte vermittelt.
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