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Vogelnester, indische
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Wacholderöl
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eine besondere Zuckerart: Sorbose. Man ver
wendet die V. frisch zur Bereitung eines Saf
tes, Ebereschenmus (lat. Roob s. Succus
sorborum), das als Abführmittel und zur Her
stellung von Branntwein gebraucht wird. Die
getrockneten Beeren dienen als Vogelfutter.
Vogelnester,indische (OstindischeSchwal-
bennester, Tunkinsnester) stammen von
den sog. Salanganen, Labet (Collocalia
nidifica Gray) und Lintjih (Collocalia fu-
ciphaga), Verwandten unseres Mauerseglers,
und bestehen im wesentlichen aus dem er
härteten Speichel dieser Vögel. Beiden Arten
der Salanganen schwellen zur Nistzeit die
Munddrüsen, besonders aber die Unterzungen
drüsen, stark an, und die Vögel kleben den
ausgeschiedenen Speichel zunächst in Gestalt
einer halbmondförmigen Leiste, die dann weiter
gebaut wird, an die glatten Felswände der
Meeresufer. Die Vogelnester bilden hauptsäch
lich für den südlichen Teil Chinas eine wichtige
Handelsware und kommen in mehreren Sorten
in den Handel. Als beste gelten die ganz weißen
Nester, die vor dem Eierlegen, als zweite die
jenigen, die vor dem Auskriechen der Jungen
gesammelt werden, als geringste die schwarzen,
die auch anhaftende oder in die Masse selbst
eingebettete Federn enthalten. Die Mehrzahl
der in Frage kommenden Vögel wohnt in Höhlen
am Meeresufer der ostindischen Inseln, doch
gibt es auch einige im Binnenlande. Der Haupt
stapelplatz der Nester ist Kanton, Hauptabneh
mer sind die Chinesen, auch werden nach Eu
ropa und Amerika größere Mengen verschickt.
Die V. enthalten 18,63 0/0 Wasser, 0,60 o/ 0 Fett,
7,160/0 Asche und 55,70/0 Protein, hauptsächlich
Muzin oder eine diesem ähnliche Verbindung
und werden zur Darstellung von Suppen sowie
von Gallerte benutzt.
Vulkanfiber nennt man eine außerordentlich
widerstandsfähige, lederähnliche Masse, die
durch Behandlung von Papier, Jutegeweben und
anderen Faserstoffen mit Zinkchlorid oder
Schwefelsäure bei hohem Druck sowie nach
folgendes Waschen und Trocknen hergestellt
wird. Die V. findet mannigfache technische Ver
wendung zur Herstellung von Riemen, Reise
koffern und anderen Lederarbeiten.
Wacholderbeeren (Kaddigbeeren, Kram
metsbeeren, lat. Baccae s. Fructus juniperi,
frz. Fruits de geniövre, engl. Juniper berries)
sind die getrockneten reifen Früchte des in
ganz Europa auf Berg- und Hügelland wach
senden, zu den Nadelhölzern gehörigen
Wacholderstrauches (Juniperus communis
L.), der im Süden selbst baumartig wird. Die
fälschlich Beeren genannten Früchte reifen erst
im zweiten Jahre und werden dann dunkel
violett, fast schwarz, während sie im ersten
Jahre noch grün sind. Getrocknet haben sie eine
schwärzlich braune Farbe und eine glatte und
glänzende oder stellenweise mit einem matten,
bläulichen Reife überzogene Oberfläche. Sie
dürfen nicht zusammengeschrumpft oder ver
schimmelt sein und müssen einen kräftigen, bal
samischen Geruch und aromatischen, süßlichen
Geschmack haben. Die meisten Zufuhren kom
men aus Ungarn (Karpathen) und Italien, doch
auch aus verschiedenen Gegenden Deutsch
lands, z. B. aus dem Fichtelgebirge, der Rhön,
dem Spessart und dem Thüringer Wald. Im
Handel unterscheidet man hauptsächlich ita
lienische und deutsche W., von denen erstere
größer und fleischiger sind. Die W. werden teils
medizinisch als Volksheilmittel, z. B. als harn
treibendes Mittel, teils in der Veterinärmedizin
verwandt und bilden u. a. auch einen Bestand
teil des Kneipp sehen Wühlhuberte es. Große
Mengen werden zur Darstellung von ätherischem
öl und zur Bereitung des in England und Hol
land beliebten Genevers und Gins sowie des
deutschen Steinhägers, Doornkats und ähn
licher Schnäpse verwandt. — Wacholdermus
(Wacholdersaft, Wacholderlatwerge, lat.
Succus juniperi inspissatus s. Extractum bacca-
rum juniperi s. Roob juniperi, frz. Extrait de
genifevre, engl. Rob of juniper berries) wird
durch Übergießen der zerquetschten frischen
Beeren mit vier Teilen heißem Wasser, Abpressen
und Eindampfen der so gewonnenen Flüssigkeit
erhalten. Der trübe braune Sirup von süß ge-
würzhaftem, nicht brenzligem Geschmack hat
folgende Zusammensetzung: 20—300/0 Wasser,
4—50/0 Asche mit 50—60 ccm N-Säure-Alkali-
tät, 0,18—0,260/0 Phosphorsäure, 65—75% Ge
samtzucker und 0,10—0,150/0 Stickstoff. Der
vielfach beobachtete Zusatz von Stärkesirup,
der an der starken Rechtsdrehung erkannt wer
den kann, ist als Verfälschung zu beurteilen.
Gegen die Unterschiebung von Wacholdermus,
aus dem das ätherische Öl abdestilliert wor
den ist, schützt die Vorschrift des D.A.B., daß
Wacholdersaft in einem Teil Wasser nicht klar
löslich sein darf.
Wacholderholz (Kaddigholz, lat. Lignurn
juniperi, frz. Bois de geniövre, engl. Juniper
wood), das gelbliche oder rötlichweiße, ziem
lich weiche Holz des Wacholders (Juni
perus communis) ist schwer zu spalten und
sehr dauerhaft, dabei dicht und feinfaserig und
besitzt einen angenehmen aromatischen Ge
ruch, der beim Erwärmen oder Entzünden noch
deutlicher hervortritt. W. wird als Drechsler
holz angewandt, aber auch im Drogenhandel
geführt. Man verkauft es in diesem Falle in
geraspeltem oder fein geschnittenem Zustande
und verwendet es als Zusatz zu Holztee und
zur Bereitung von Wacholderholzöl.
Wacholderöl, das ätherische öl des Wachol
ders, findet sich in zwei Sorten im Handel, näm
lich als Wacholderbeeröl (lat. Oleum bacca-
rum s. fructuum juniperi, frz. Essence de fruits
de geniövre, engl. Oil of juniper berries) und
als Wacholderholzöl (lat. Oleum juniperi e
ligno, frz. Essence de bois de geniövre, engl.
Oil of juniper wood), von denen das erstere