schen den Marktpreisen und den Produktionskosten geben, die lediglich in einem fingierten „stationären Staatswesen“ mit seinen „normalen‘‘ Preisen denkbar ist. Auf den Märkten unserer sozialistischen Republik werden die Waren ebenso wie auf jedem anderen Markte für Preise verkauft, die zwar den Bedrüfnissen unserer Gesellschaft, keineswegs aber den Kosten ihrer Produktion entsprechen, denn die letztere ist bei uns dermaßen desorganisiert, daß sie auf die Hinweise der Marktkonjunktur gar nicht zu reagieren vermag. Mehr noch: auf unseren Märkten wird eine Menge Wirtschafts- züter verkauft, deren Produktionskosten unerrechenbar sind, ja die betreffenden Gegenstände nicht wieder reproduziert werden können; und doch werden ihre Preise vollkommen. 'ational aus dem gegebenen Stand der sozialen Bedürfnisse abgeleitet. Woher soll aber unsere sozialistische Gesellschaft ihre Di- rektiven für die Organisation der Produktion erhalten, auf welche Art sollen die Produktionsleiter den Grad der Inten- sität der sozialen Bedürfnisse ermessen? Hätten wir selbst anerkannt, daß der Arbeitswertkalkül die relative Vor- ;eilhaftigkeit der Produktion in diesem oder jenem Unter- nehmen erweisen könnte, so ist er doch völlig un- fähig, uns einen Maßstab zu geben, ob ein Un- ternehmen überhaupt wirtschaftlich ist oder nicht. Gewiß, in dem oben angeführten Beispiele könnte der Staat kategorisch erklären, daß er an die Produktion von Spitzen gar nicht denken kann. Allein dieser Fall ist doch sin. exzeptioneller. Er betrifft einen Staat, der sich in einer ungewöhnlich schweren Lage befindet, und einen Gegen- stand, der ausschließlich Luxusbedürfnissen dient. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle aber lohnt sich die Er- zeugung einer gegebenen Warengattung bei den einen Kosten, nicht dagegen bei den anderen. Wo soll nun die soziali- stische Wirtschaft einen Maßstab für die Wirtschaftlichkeit 1er Produktion finden? Die gleiche Frage gilt übrigens ebenso scharf auch für den Außenhandel. Was soll im Auslande eingekauft werden: Mehl, Bohnen, Heringe oder vielleicht Schuhe und Medika- mente? Wo ist der Mechanismus, vermittelst dessen unser Außenhandelskommissariat mit den Bedürfnissen des Lan- les in Fühlung kommt? Woher weiß es, daß ein Warenpreis 30