nach dem Markte zu orientieren !).' Gewiß, unser Markt ist heute äußerst unvollkommen organisiert, viel weniger als in der Zeit des Kapitalismus. Dennoch ist es besser, sich nach diesem unvollkommenen Markte zu orientieren, als vollkom- men im Dunkeln zu tappen. Dadurch tritt freilich unsere Staatswirtschaft aus dem Rahmen des Sozialismus, wie er vom Marxismus aufgefaßt wird, heraus. Allein gelingt es nicht die sozialistische Wirtschaft von unten herauf durch eine zweckmäßige Wirtschaftsrechnung in Ordnung zu bringen, so sucht man sie von oben herab durch einen statistisch begründeten einheitlichen Wirt- schaftsplan zu regeln. Zugleich mit den leitenden Wirt- schaftszentralen glaubt an die Möglichkeit einer solchen Lösung dieser Aufgabe auch ein beträchtlicher Teil unserer Intellektuellen und kritisiert deshalb streng die Regierung, die sie bisher nicht zu bewältigen vermochte. So ist auch Tschajanow davon überzeugt, daß eine Zeit kommen wird, da die Wirtschaftszentralen imstande sein werden, anzu- geben, wieviel Weizen, Milch, Schweinefleisch der soziali- stische Staat braucht und wieviel Aufwendungen zur Er- zeugung eines jeden dieser Produkte gemacht werden kön- nen, so daß der Staat, auf dies&n Angaben fußend, einen festen Boden unter den Füßen haben wird, um die Staats- güter zweckmäßig zu organisieren. Wir müssen jetzt daher die Möglichkeit der Aufstellung eines einheitlichen staatlichen Wirtschaftsplans und seine Bedeutung für die Regelung der sozialistischen Wirtschaft untersuchen. V. Der Einheitsplan der sozialistischen Wirtschaft. Der Einheitsplan der sozialistischen Wirt- achaftistder tragende Gedanke des Marxismus. Mit Hilfe dieses Planes verspricht der Sozialismus nicht nur die hochentwickelte Technik des Kapitalismus intakt zu übernehmen, sondern er hofft, sie durch weitere Konzentra- ion der Produktion sowie durch die Auswahl vollkommen- 35 Der Verfasser hat hier die Einführung der neuen Wirtschaftspolitik Im Auge, (Anmerkung zur Übersetzung.) > Brutzkus, Die Lehren des Marxismus. 37