ALLGEMEINE WIRTSCHAFTSGCEOGRAPHIE ELINL EL: "u NG DIE NATÜRLICHEN GRUNDLAGEN DER WIRTSCHAFT UND DER MENSCH ALS TRÄGER DER WIRTSCHAFT Umfang und Art der wirtschaftenden Tätigkeit des Menschen in der Erzeugung und Verarbeitung von Rohstoffen und in der Ausübung des Verkehrs sind abhängig einerseits von der Beschaffen- heit der Erdoberfläche und vom Klima, anderseits von der Zahl und Art der Menschen, die in einem bestimmten Gebiet der Erdoberfläche wirt- schaftend tätig sind. Die Erdoberfläche und die klimatischen Vorgänge auf ihr bilden die natürliche Grundlage der menschlichen Wirtschaft. DIENATÜRLICHEN GRUNDLAGEN DER WIRTSCHAFT Fassen wir zunächst die Erzeugung und Verarbeitung von Roh- stoffen und Fabrikaten, die der Mensch für seine Ernährung, Kleidung, Behausung und zur Befriedigung sonstiger Lebensbedürfnisse braucht, ins Auge. Die gesetzmäßige Abhängigkeit dieses Teiles der Wirtschaft von bestimmten geographischen Voraussetzungen behandelt die geo- graphische Güterlehre. Geographische Abhängigkeit der pflanzlichen und tierischen Er- zeugung. Von allen Erzeugnissen der menschlichen Wirtschaft sind die der Pflanzen- und Tierwelt entstammenden am stärksten von den geographischen Gegebenheiten der Erdoberfläche abhängig. Bodenart und Bodenform, die Erscheinungen der Lufthülle im Klima, die Zahl, Verteilung und Beschaffenheit der Landgewässer und Meeresströmungen bedingen die Erzeugnisse pflanzlicher und tierischer Stoffe nach Art, Güte und Menge. Diese Zusammenhänge sollen im einzelnen kurz ge- zeichnet werden. Der Boden. Die Art des Bodens, seine strukturelle und stoffliche Beschaffenheit ist in vielen Fällen maßgebend für den Erfolg landwirt- schaftlicher Arbeit. Man denke, um nur einige Beispiele zu nennen, an die Bedeutung des ganz Europa von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer durchziehenden diluvialen Lößstreifens für den Getreide- und Rübenanbau dieser Länder, an die ungeheuere Fruchtbarkeit der Löß- flächen Nordchinas, an die Wichtigkeit der Schwemmländer des Ganges, des Nil, des Mississippi für die Erzeugung von vegetabilischen Lebens- mitteln und von Baumwolle, an die Verbreitung der indischen Baum- wolle auf dem basaltischen Verwitterungsboden des Dekan, an die Be- ziehung zwischen dem lockeren Glazialboden Nordeuropas und der Verbreitung des Roggens und der Kartoffel. Auch die Formen des Bodens sind nicht gleichgültig. Neben der Erhebung des Bodens, die die Höhenlage und damit bestimmte klima-