‘24 ERSTER TEIL: GEOGRAPHISCHE GÜTERLEHRE 3 Ti y SS Ss ® = 05MiIlt englische Kor 500km „0 km_ 101. Die englische Kohlenausfuhr im Jahre 1927, lands beide wichtigsten Kohlenbezirke, der rheinisch-westfälische und der oberschlesische, sind für die Ausfuhr und die Verteilung der Kohle im Lande sehr verschieden ausgestattet. Dem ersteren steht der Rhein als vollwertiger Großschiffahrtsweg zur Verfügung, und Duisburg- Ruhrort wurde lediglich durch seinen gewaltigen Kohlenumschlag zu dem verkehrsreichsten Flußhafen der ganzen Welt (vgl. Karte S. 183). Dagegen sind die Oder und der Klodnitzkanal für die Kohlenabfuhr Oberschlesiens nur von untergeordneter Bedeutung. Wie vor dem Kriege tritt Deutschland jetzt wieder als wichtiger Wettbewerber auf dem internationalen Kohlenmarkt auf. Im Jahre 1927 konnte es ein Viertel seiner Förderung im Ausland unterbringen. Mit rund 40 Mill. t stand es unter den kohlenausführenden Ländern der Welt an zweiter Stelle nach England (72 Mill. t) und vor der Union (19 Mill. t). Von dieser Ausfuhr entfallen rund drei Achtel auf Reparationskohle für die obengenannten Ententeländer, Im übrigen sind Deutschlands beste Ab- nehmer die Niederlande, Schweden, die Schweiz und Österreich. Aber der wichtige holländische Markt geht stark zurück, seitdem die neuentdeckten Lager in Limburg immer stärker in Abbau genommen werden und Hollands Stein- kohlenförderung von 2 Mill. t vor dem Krieg auf 12 Mill. t im Jahre 1928 ge- stiegen ist. Holländische Kohle drängt auf dem Rhein sogar nach Deutschland hinein und macht zusammen mit der englischen der Ruhrkohle in Süddeutsch- land scharfe Konkurrenz.