Die Entwicklung. der Nachkriegsjahre erfolgte im wesentlichen in zwei Zeitabschnitten. In dem ersten, der zu einem großen Teil in die Zeit der Inflation fällt, wurden die großen sogenannten Kalikonzerne gebildet; in ihm schlossen sich die Unternehmungen im wesentlichen mittels Ankaufs oder durch maßgebende Beteiligung an den übrigen Unternehmungen zusammen. : Der zweite Abschnitt begann etwa :mit dem Ende der Inflation. In ihm folgte der Konzentration der Unter- nehmungen eine Konzentration der Förderung und Erzeugung auf eine beschränkte Zahl von Betrieben. Diese Vorgänge wurden vor allem auch durch die internationalen Wettbewerbsverhältnisse auf dem Weltmarkte veranlaßt. Das Aus- scheiden der im Elsaß gelegenen Kaliwerke aus der deutschen Wirt- schaft veränderte die frühere Stellung der deutschen Kaliindustrie. Die alsässischen Werke, die zu einem überwiegenden Teil Eigentum des französischen Staates geworden sind, der sie mit allen Mitteln fördert, konnten zeitweise, begünstigt durch die Entwicklung der französischen Währung, ihren Einfluß beträchtlich verstärken. Sie haben ihre Pro- Auktion auf etwa das Neunfache der Vorkriegshöhe gesteigert. Um auf dem Markt bestehen zu können, mußten die Produktionskosten der deutschen Kaliindustrie herabgesetzt werden. Seit dem Jahre 1926 ist es zu langfristigen‘ Vereinbarungen zwischen der deutschen und der französischen Kaliindustrie gekommen. Die Bedeutung der deutschen Kaliindustrie als Zweig der gesamten industriellen Wirtschaft Deutschlands allgemein betrachtet, ist gering, Jagegen besitzt die Wirtschaftlichkeit, mit der sie ihre Erzeugnisse her- stellt und dem Verbraucher zuführt, bei ihrer Stellung als Erzeuger und Lieferer eines für die Landwirtschaft Deutschlands und der übrigen Länder außerordentlich wertvollen Produktionsmittels eine besondere Wichtigkeit. Um diese Wirtschaftlichkeit zu heben, sind eine große Zahl von Maßnahmen erforderlich gewesen und durch die Gesetzgebung gefördert worden. Diejenigen Bedingungen, die der Kaliindustrie mit den übrigen deutschen Industriezweigen gemeinsam sind, konnten für lie Untersuchung verhältnismäßig zurücktreten, deren eigentliche Fragestellung es sein mußte, inwieweit die heutige Erzeugung und Ver- teilung von Kali als Ergebnis der getroffenen Maßnahmen die Wirt- schaftlichkeit gewährleistet, die mit Rücksicht auf die Konkurrenzfähig- keit und vor allem auf eine vermehrte Anwendung von Kali in den land- wirtschaftlichen Betrieben, die sich bisher seiner ausreichenden Ver- wendung enthalten haben. wünschenswert ist. Entwicklung der Produktionsbedingungen. ; Die allgemeinen Bedingungen. Die Werke der Kaliindustrie zerfallen in zwei verschieden geartete Betriebsteile: den bergbaulichen Betrieb und die chemische Fabrik. Im bergbaulichen Betrieb werden die Rohsalze unter ungleichartigen geolo- zyischen und technischen Voraussetzungen gefördert. Die Beschaffenheit Jer über den Kali führenden Salzschichten gelagerten Erdschichten und