Bericht des Deutschen Kalisyndikats G. m. b. H., Berlin eingereicht: 27. September 1927 nachgeprüft und ergänzt: 16. Mai 1929. Die. veränderte Stellung der Kaliindustrie auf dem Kaliweltmarkte. . Die Frage nach der veränderten Stellung der Kaliindustrie auf dem internationalen Kaliweltmarkte wird am .‚treffendsten durch die Tat- sache beantwortet, daß wir uns entschlossen haben, mit der Soci6te Commerciale des Potasses d’Alsace, den derzeitigen Besitzern der früher deutschen Unternehmungen gehörenden Kaliwerke im Elsaß, ein gemein- sames Abkommen zu schließen. Wir wurden dazu genötigt, weil die Verhältnisse für uns durch die Unterbietungen der französischen In- dustrie sonst immer unerträglicher geworden wären, wir aber auch dar- über nicht im Zweifel sein konnten, daß durch einen etwaigen Kon- kurrenzkampf auf die Dauer eine Besserung des derzeitigen Zustandes nicht zu erwarten war, das für die deutsche Kaliindustrie zu erstrebende Ziel vielmehr einzig und allein nur darin bestehen konnte, ihr für ihre Neuentwicklung und Verankerung auf dem Kaliweltmarkte die unbedingt aotwendige Ruhe und Stetigkeit zu verschaffen, Unser Vertragsver- nältnis mit den französischen Kalierzeugern ist anfänglich insofern zum Gegenstande der Kritik gemacht worden, als die Meinung vertreten wurde, daß eine Beteiligung der französischen Kaliwerksbesitzer mit 30 % am Gesamtabsatz im Auslande dem wirklichen Kräfteverhältnis nicht entspreche. Demgegenüber muß auf die außerordentlichen Schwie- rigkeiten hingewiesen werden, die unseren Verhandlungen mit den Fran- zogen entgegenstanden und uns zu manchen Zugeständnissen zwangen, wenn die Einigungsbemühungen vor dem Scheitern bewahrt bleiben sollten, während jetzt, nachdem die beiden derzeit mächtigsten Kali- erzeuger auf dem Weltmarkte geschlossen auftreten können, eine Grund- lage geschaffen ist, die eine ruhige Entwicklung des Absatzes in den wichtigsten Verbraucherländern ermöglicht. Eine weitere Charakterisierung der heutigen Stellung der deutschen Kaliindustrie im internationalen Kalihandel bietet die Tatsache, daß neben. Frankreich, das eret durch die in dem vorerwähnten Vertrag ge- troffenen Vereinbarungen in ein uns erwünschtes Geschäftsverhältnis My