Abschreibungen. Sachverständiger Zirkler: Die Technik stellt fortwährend steigende Anforderungen an die Erneuerung der Anlagen durch ständig neue Erfindungen, so daß man heute schon nicht mehr mit einer 10 %igen Abschreibung auskommt, da die Anlagen viel eher veraltet sind. Die Abschreibungsquote hat sich daher gegenüber der früheren Zeit erhöht. Sachverständiger Köhler: Die Amortisationsbeträge sind hauptsächlich für die Fabriken gestiegen. In ihnen sind eine große Anzahl von Apparaten eingebaut, die heute bei dem schnellen Fort- schreiten der Technik sehr bald überholt sind. Deshalb müssen er- heblich größere Beträge für Amortisation aufgewendet werden als früher. Vor dem Kriege wurden für Maschinen 10 % abgeschrieben. Bei größeren Maschinen kann man wohl auch heute noch 10%. als Grundlage ansetzen. Bei kleineren ist dies aber vielfach zu wenig, da sie nur eine kurze Lebensdauer haben. Sachverständiger Beil: Im Durchschnitt werden ungefähr 6 % von den Anschaffungswerten abgeschrieben. Für Gebäude rechnen wir, je nach der Bauart, mit einer Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren, für Maschinen von 10 bis 20 Jahren, für Inventar von 5 bis 10 Jahren. Diese Lebenszeiten müssen wir berichtigen, nachdem die Umstellung der Betriebe durchgeführt sein wird. Bei der heutigen großen Pro- duktion und dauernden Verfeinerung und Verbesserung der Apparatur sind die Lebenszeiten kürzer, so daß verstärkt abgeschrieben werden muß. Wenn ich alle. diese Werke heute mit ihrer jetzigen Leistungsfähig- keit bauen würde, dann würden die Herstellungskosten erheblich höher sein als bei Aufstellung der Goldmarkbilanz, als man den hohen Index noch nicht hatte. Ein Kaliwerk in einem Gebiet, das keine Schwierig- keiten für Schachtanlagen bietet, ist natürlich billiger als ein Kali- werk bei Sandboden. Aber greifen wir einmal ein Kaliwerk heraus, das gute Abteufverhältnisse hat, das von vornherein zwei Schächte haben muß, das mit Aufbereitungsanlage für Rohsalz und mit einer Fabrik und Ladeeinrichtung ausgestattet sein muß. Eine solche nach modernen Grundsätzen errichtete Doppelschachtanlage mit einer Pro- duktion von 600000 dz Reinkali pro Jahr, dürfte immerhin 25 bis 30 Mill. RM. und je nach Lage der Verhältnisse auch mehr kosten. Es kommt dabei auf verschiedene Nebenumstände, wie Wasserzuflüsse beim Abteufen, Länge des Bahnanschlusses und anderes an, Begleit- umstände, die mitunter noch eine wesentliche Verteuerung bringen. Dann ist allerdings noch eine Spanne für die Kraftversorgung zu lassen; eine Kraftzentrale kostet mit allem Drum-und-Dran für ein Kaliwerk 4 bis 5 Mill. RM. Die Abschreibungen auf Grund des Neu- anschaffungswertes müßten entsprechend mindestens 50 bis 75 % über dem gegenwärtig aufgewandten Wert liegen. 51