Immobilisierung von Neukapital wurden weiter die sehr bittern Schlußfolgerungen gezogen, daß vielfach kein Kapitalzuwachs, sondern ein Kapitalschwund vorliegt (Landwirtschaft und 1eile der Industrie), weil die Produktionskosten stärker gestiegen sind als die Produktion selbst, wonach also die Industrie in den leizten Jahren nicht verdient, sondern von der Auflösung von Kapital gelebt habe. Die Ausweitung des Verbıauchs auf Kosten der Produktiv-Kapitalbildung ist gleichfalls ein sehr ernster Gesichtspunkt bei Betrachtung der Kapitalneubildung. Denn es kann sich, wie ebenfalls auf der Industrietagung sehr zutreffend ausgeführt wurde, bei der Kapitalbildung nur darum handeln, zu finden, ob dieses Kapital produktive oder konsum- tive Verwendung gefunden hat, und zum andern, ob dieses Kapital der Wirtschaft als verfügbar erhalten oder in Anlagen immobilisiert worden ist. Auf diese Gesichtspunkte sollte hier noch einmal hingewiesen werden, nicht, weil sie etwa Charakteristika des abgelaufenen Jahres sind, sondern weil sie ganz allgemein bei Beurteilung der Kapitalmarktlage wichtig sind und weniger zu falschen Schlüssen verleiten als ein bloßer Vergleich von Zahlenreihen. Wil man auf das letztere Hilfsmittel nicht ganz verzichten, so zieht man zur Beurteilung des Kapitalzuwachses in der Regel die Sparkasseneinlagenunddiefremden Gelder beiden Banken heran. Wie sich diese beiden Posten in den letzten zwei Jahren entwickelt haben, zeigt folgendes Schaubild: 1928 1929 Mill. * 15 |4 3 ‚9 ] N Bankkreditoren 14 13 192 11 10 Q Spareinlagen R R Y . nn 1 A O D "” A m cl lm 5 A 0