42 3. Kapitel. Falsche Kapitalbildung. werden, steht doch die Förderung des Konsums dabei im Vordergrund. Die Kapitalerträge liegen meist unter dem tauschwirtschaftlichen Grenzertrag, und das wirkt auf die sonstige Kapitalbildung zurück. Welche Folgen die Verwendung so großer Teile der in der Volkswirtschaft erzielten Gelderträge auf die Woh- nungsbeschaffung für die sonstige ‘Kapitalbildung in Deutschland hat, das hat man sich bisher niemals klar- gemacht. Sie ist eben doch zu einem großen Teile als Konsum, und zwar zunächst der öffentlichen Wirt- schaften zu betrachten. Sie hat daher das für andere Zwecke zur Verfügung stehende Geldkapital beschränkt und so zur Erhöhung des Zinsfußes in Deutschland bei- getragen. Es soll damit über den sozialpolitischen Cha- rakter dieser Verwendung kein Urteil gefällt werden. Nur muß man sich über die tauschwirtschafflichen Ver- hältnisse dabei klar sein. Wenn aus der Wohnungsvermietung höhere Erträge erzielt würden, würde auch mehr der Volkswirtschaft zu neuer Kapitalbildung zur Verfügung gestellt werden. Im ganzen hat sich auch hier das Eingreifen der öffentlichen Körperschaften als unheilvoll gezeigt, weil sie eben weniger als Private auf Rentabilität sehen müssen, und Rentabilität ist der einzige Maßstab für die rationelle Verwendung des in der Volkswirtschaft neu gebildeten Geldkapitals, Wird ein Mindestertrag, der tauschwirt- schaffliche Grenzertrag auf die Dauer nicht erzielt, so ist die Aufwendung als Konsum, nicht als Kapitalbil- dung zu betrachten. HI. Die Kapitalbildung der öffentlichen Körperschaften. Nun muß man sich freilich auch hier vor dem Glauben an die Möglichkeit exakter Feststellungen hüten. Selbst die Geldrechnungen der reinen Erwerbswirtschaften sind keine exakten Größen; allein schon aus dem Grunde nicht, weil die Abnutzung dauerbarer Kosten- güter, des stehenden Kapitals, nicht genau festzustellen