1.+Der Zins als:Regulator der Kapitalbildung. 51 weitere Ausdehnung der Produktion gedrosselt, auf die Unternehmungen mit den größten Rentabilitätsaussich- ten beschränkt. Und so wird der Gefahr, daß der Aus- dehnung der Produktion eine (wenigstens relative) Ver- minderung des Konsums gegenübersteht, eine Schranke gesetzt, Ohne diese Berücksichtigung des Geldertragstrebens sowohl bei den Erwerbswirtschaften, die sich fremdes Kapital beschaffen, als auch bei den Konsumwirfschaften, die Einkommensteile dafür reservieren, das heißt-also ohne Zurückgehen auf die individuellen wirtschaftlichen Erwägungen der Menschen, gibt es keine wirkliche Er- klärung der Kapitalbildung. Ein Problem ist der Zins nur vom Standpunkt einer materialistischen Wirtschafts- auffassung, weil sie, wie den Lohn auf die Arbeit, die sogenannte Grundrente auf den Boden, den Zins immer auf den „Produktionsfaktor Kapital“ ursächlich zurück- führen will (Ertragszurechnung). Aber auch diejenigen neueren Autoren, die prinzipiell den Zins als Preis auf- fassen, können ihn doch nicht als solchen erklären und suchen immer nach nafurwissenschaftlichen Gründen (Zeitmoment, „Werten‘). Falsch ist es natürlich auch, wie es heute eine verbreitete Lehre tut (G. Cassel), das Kapital oder überhaupt irgendein Gut einfach als „knapp“ zu erklären und zu meinen, daß deswegen ein Preis daran gesetzt werde, um dieser Knappheit wegen die weniger Kaufkräftigen auszuschalten. Diese Lehre setzt einfach das Angebot als gegeben voraus, was der weitaus größten Zahl der Güter gegenüber ganz falsch ist, da es doch gerade die Hauptaufgabe der Wirtschafts- theorie ist, das Zustandekommen des Angebotes zu er- klären. Es ist nur dem überaus geringen Verständnis für die Aufgabe der Wirtschaftstheorie zuzuschreiben, daß angesehene Nationalökonomen, wie Adolf Weber und seine Schüler, jene naturwissenschaftliche Betrachtungs- weise und die daran anknüpfenden, gar nichts erklären- den Preisgleichungen Cassels akzeptieren. Gerade beim AM