HL. Langfristige Auslandskredite oder Beteiligungen ? 83 in gleicher Weise erstreckt, stark beigetragen hat. Man hat mit künstlichen Methoden mehr Wertpapiere in die deutsche Volkswirtschaft hineinpumpen wollen, als sie ihrer Verfassung nach aufnehmen konnte, und das hat sich gerächt. Wenn man die Lehren daraus wenigstens für die Zukunft beachten und mit Emissionen und über- haupt mit Kreditaufnahme, besonders seitens der öffent- lichen Körperschaften, etwas zurückhaltender sein wollte! Weitere Geldkapitalbildung darf durch solche künstliche Mittel, wie Entfachung einer Börsenhausse, nicht angeregt werden, und erst recht ist die Heran- ziehung von Auslandskapital für diesen Zweck nicht ge- rechtfertist. Wir wollen hier auf die verschiedenen Formen, in denen kurzfristiger Kredit beschafft werden kann, und auf die Frage, ob seine Funktionen überhaupt durch Anleihen ersetzt werden können, nicht eingehen. Ebensowenig auf die bedauerliche Tatsache, daß trotz des deutschen Kapitalmangels in erheblichem Umfange deutsches Kapital zu Spekulationszwecken an auslän- dische Börsen geflossen ist. Es wäre Aufgabe der Bank- technik, dies möglichst zu verhindern. Es herrscht Über- einstimmung darüber, daß die bisherige Art der Aus- gabebewilligung, ohne daß schon Einnahmequellen dafür vorhanden sind, was zu kurzfristiger Kreditinanspruch- nahme zwingt, bei den öffentlichen Körperschaften nicht fortgesetzt werden darf, Man kann sich nur darüber wundern, daß diese Erkenntnis nicht schon längst Platz gegriffen hat und wird leicht geneigt sein, das parla- mentarische System für solchen Leichtsinn verantwort- lich zu machen. INN. Langfristige Auslandskredite oder Beteiligungen? Betrachten wir zunächst die Wirkungen lang- fristiger Kapitalbeschaffung aus dem Auslande, Da stehen zwei Formen ausländischer Kapitalzufuhr im Vordergrund der Erörterung: Anleihen oder die Be- a*