IL Die Rückzahlungen. 115 genden Jahren nehmen die Sachlieferungen bekanntflich allmählich ab: von 1940—1941 ab sind nur Bar- zahlungen von etwa über 2 Milliarden Mark in noch langsam steigender Höhe vorgesehen!. Die Summen für Verzinsung und Rückzahlung der . privaten Kredite dürften in den nächsten Jahren kaum geringer sein als die Verpflichtungen aus dem Youngplan. Dabei ist an- genommen, daß die kurzfristigen Schulden immer er- neuert oder durch langfristige ersetzt werden. Je mehr nicht nur getilgt, sondern wirklich auf einmal oder in Raten zurückgezahlt werden muß, um so mehr häufen sich natürlich die Verpflichtungen. Jedenfalls treten alle diese Summen zu den Tribut- leistungen hinzu und bedeuten, daß Deutschland jähr- lich allermindestens 3 Milliarden Mark an das Ausland abzugeben hat. Der Hinweis, daß das nur etwa 50% des deutschen Volkseinkommens sind, kann über die großen Gefahren, die damit für die deutsche Volkswirtschaft, die schon so große Leistungen hinter sich hat, und unter Umständen für die Währung verbunden sind, nicht hin- weshelfen. Es wird von den Verteidigern langfristiger Auslands- kredite (Weber, Eucken u. a.) gern eingewendet, daß doch die Rückzahlungstermine lange vorher feststünden und dafür Vorsorge getroffen werden könne. Gewiß, die Schuldner kennen die Termine, aber nicht die Verhält- nisse, wie sie dann am ausländischen Geldmarkt herrschen werden. Der einzelne Schuldner kann, wenn er nicht gerade stark exportiert, die Rückzahlungs- summen selbstverständlich nur in Mark als Bankgut- haben ansammeln. Die Umwandlung ist dann Sache der Banken, und sie ist von den Verhältnissen des Geld- markts innerhalb einer ganz kurzen Zeit abhängig, Das gilt erst recht, wenn sich die Rückzahlungen häufen. Dadurch wird die deutsche Volkswirtschaft völlig von 1 Dazu W. Reichert. a, a. 0.5. 35 &