28 ‘ Kapitel. als „Wert“, also in der dargelegten Beziehung, hingegen mit den Worten „identisches Wertallgemeines“ ein identisches Allgemeines, das auch als „Wert“ gefunden, überdies aber für sich gewußt sein kann, bezeichnen. Deshalb kann in genauer Rede nur gesagt werden, daß einem‘. be- sonderen Einzelwesen ein „identisches Wertallgemeines“, ein „als Wert in Betracht kommendes identisches Allgemeines“ zugehört, nicht aber, daß ihm ein „Wert“ zugehört, da „Wert“ „identisches Allgemeines in besonderer Beziehung“ ist, Beziehung aber einem Einzelwesen niemals zugehören kann. Hinsichtlich des Gegebenen „Wert“ werden, teils zu- treffend, teils unzutreffend, zahlreiche als Gegensatzpaare auftretende Besonderheiten behauptet. Wir beschäftigen uns aber in diesem Zu- sammenhange in Kürze nur mit dem Gegensatze „unabhängiger Werte“ und „abhängiger Werte“, Jede „Lust“ nämlich ist „Lust an Etwas“ und dieses Etwas haben wir das „Lust-Gegenständliche“ genannt. „Lust- Gegenständliches“ kann „Vorgestelltes“ oder „Wahrgenommenes“, „eigenes Seelisches“ oder anderes Gegebenes sein. Ist „eigenes Seelisches“ Lust- Gegenständliches, so besteht die Lust an eigenem Seelischen, nicht etwa an dem in jenem Seelischen Gegenständlichen und in solchem Falle ist es stets Selbstbewußtsein, mit welchem die Lust verbunden ist. Hat z. B. jemand Lust daran, „daß A in Berlin ist“, so ist seine Lust ver- bunden mit einem Gedanken, dessen Gedachtes das Lust-Gegenständ- liche darstellt. Hat aber jemand Lust daran, „daß er wisse, daß A in Berlin ist“, so ist seine Lust verbunden mit einem Gedanken, dessen Gedachtes „eigenes gegenwärtiges Seelisches“, nämlich jenes Wissen ist, und es stellt jenes Wissen das „Lust-Gegenständliche“ dar, Als „be- sondere identische Lust“ bezeichnen wir das identische Allgemeine besonderer Lüste hinsichtlich ihres Gegenständlichen, z. B. als „Farben- Lust“ das identische Allgemeine aller Lüste, deren Gegenständliches besondere Farbe ist. „Wert“ ist nicht etwa mit „Lust-Gegenständlichem“ zu verwechseln, denn es gibt zahllose „Werte“, die in besonderen Zeitpunkten nicht Lust- Gegenständliche besonderer Seelen sind, ja die niemals Lust-Gegen- ständliches besonderer Seelen waren oder sein werden: „Werte“ werden als „identische Allgemeine in besonderen Wirkenszusammen- gehörigkeitsbeziehungen“ im Gegebenen „gefunden“, „entdeckt“, es gibt aber zweifellos zahlreiche Werte, die noch nicht entdeckt sind und viel- leicht auch niemals zur Entdeckung gelangen werden. Die Behaup- tung, daß „Wert“ Lust-Gegenständliches ist, kann „subjektivistische Wertlehre“ genannt werden, weil gemäß dieser Behauptung nur das „Wert“ ist, woran Lust besonderen „Subjektes‘“ besteht. Jede besondere Lust, d. h. jede Lust an besonderem Gegenständlichen wird nun einer Seele stets zugleich mit dem Gegenständlichen der Lust zugehörig, derart, daß eine besondere Gehirnbestimmtheit die wirkende Bedingung