Das Wollen. 71 änderungsreihe, in welcher die eigene Seele schließlich die gegenwärtige Lust verlieren und Unlust gewinnen würde. Das „Wider-Wollen“ gibt das Gegenstück zum „Wollen“ ab. Allerdings findet sich nicht etwa ein Seelenaugenblick, dem Lust zugehört und der Gedanke an eine zu- künftig wirkliche Veränderungsreihe, welche durch eigenes Tun her- beigeführt werden wird und in welcher die eigene Seele die gegen- wärtige Lust verlieren und Unlust gewinnen wird, kein solcher Seelen- augenblick, der nicht ein Wollen wäre, in welchem eine an sich mit Unlustgewinn verbunden gedachte Veränderung als Mittel zu einer mit Lustgewinn verbunden gedachten Veränderung gedacht wird. Aber das „Wider-Wollen“ bildet insoferne ein Gegenstück zum Wollen, als jedem Seelenaugenblicke „Wider-Wollen“ eine Lust zugehört und der Gedanke, daß eine in Beziehung zu eigenem Tun mögliche Veränderungs- reihe, in welcher die eigene Seele schließlich die gegenwärtige Lust ver- lieren und Unlust gewinnen würde, sich nicht ergeben wird. Betrachten wir nun die Seelenaugenblicke „Wünschen“, „Be- gehren“, „emotional günstig Erwarten“, „Wollen“, „Fürchten“, „Be- sorgen“, „emotional ungünstig Erwarten“ und „Wider-Wollen“, so finden wir, daß sie alle solche Seelenaugenblicke darstellen, denen eine be- sondere zuständliche Bestimmtheit — Unlust oder Lust — und der Gedanke an gleichzeitig auftretenden Verlust jener zuständlichen Be- stimmtheit und Gewinn entgegengesetzter zuständlicher Bestimmtheit zu- gehört. Diesen Gegensatz zwischen einer gegenwärtigen zuständ- lichen Bestimmtheit und einer als mit dem Verluste jener gegenwärtigen zuständlichen Bestimmtheit gleichzeitig auftretend gedachten ent- gegengesetzten eigenen zuständlichen Bestimmtheit nennen wir den „emotionalen Gegensatz“, und jeden Seelenaugenblick, dem ein „emotionaler Gegensatz“ zugehört, einen „em otionalen Seelen- augenblick“. Jene Seelenaugenblicke, denen ein Gegensatz zwischen gegenwärtiger Unlust und gedachter entgegengesetzter Lust zugehört, nennen wir „emotional günstige Seelenaugenblicke“, hin- gegen jene Seelenaugenblicke, welchen ein Gegensatz zwischen gegen- wärtiger Lust und gedachter entgegengesetzter Unlust zugehört, nennen wir „emotional ungünstige Seelenaugenblicke“. Jede zu- ständliche Bestimmtheit in einem emotionalen Seelenaugenblicke nennen wir eine „emotionale zuständliche Bestimmtheit“, die also entweder eine „emotionale Unlust“ oder eine „emotionale Lust“ ist, jeden Gedanken in einem emotionalen Seelenaugenblicke nennen wir einen „emotionalen Gedanken“, der also entweder ein „emotional günstiger Gedanke“ oder ein „emotional ungünstiger Gedanke“ ist. Das Wort „emotionaler Gedanke“ ist aber lediglich ein Beziehungswort, welches besagt, daß ein Gedanke an Gewinn eigener zuständlicher Bestimmtheit sich zusammen