Vergemeinschaftung und Gemeinschaft, 195 bei Wahrnehmung (und auch schon bei Vorstellung) besonderer Worte „assoziativ‘“ die Vorstellung besonderer Gegenstände einstellt, wird niemand leugnen. Ein „Wort“ kann sich in dieser „,assoziativen Funktion‘ finden, aber nicht wegen dieser Funktion ist ein Körper- liches „Wort‘, sondern lediglich als „sinnvolles Satzfragment‘“, d. h. als ein identisches Körperliches, das als identische wirkende Bedingung dafür in Betracht kommt, daß besondere Seelen durch Wahrnehmung einer Besonderheit jenes Körperlichen die Vorstellung besonderen Gegenständlichens besonderer identischer Behauptungs-Wollen-Augen- blicke deshalb gewinnen, weil ihnen das Wissen darum zugehört, daß jenes identische Körperliche Sätzen angehört, die als identischer Wir- kungsgewinn mit besonderem identischen Behauptungs-Wollen zu- sammengehören. Aus irgendeiner ‚Assoziation‘ ist überhaupt „Zeichen- gebung“, insbesondere ‚Sprache‘ nicht zu erklären. Denn weckt stwa jemandem die Wahrnehmung eines besonders gestalteten Baumes „assoziativ‘‘ die Vorstellung eines früher gesehenen „gleichen“ Baumes oder weckt etwa jemandem die Wahrnehmung eines Brandes die Vor- stellung eines früher gesehenen Menschen, der Brandversicherungsagent ist, so wird niemand behaupten, daß die wahrgenommene Baumgestalt „Wort“, ‚„Name‘‘, „Bezeichnung“ für den anderen Baum, oder daß der wahrgenommene Brand „Wort“, „Name‘“, „Bezeichnung“‘‘ für den Brandversicherungsagenten ist. Nur in Beziehung zu besonderen Sätzen, die „absichtliche Be- zeichnung“, „absichtlicher Ausdruck“ von besonderem identischen Be- hauptungs-Wollen sind, kann eben ein Körperliches als „Wort“ gewußt und bestimmt werden. So könnte auch selbstverständlich niemand eine „fremde Sprache“ erlernen, wenn man ihm bloß sagen würde, daß in besonderen Seelen, z. B. den „Franzosen“, bei Wahrnehmung beson- deren Körperlichens stets die Vorstellung besonderen Gegenstandes „ASSOzliert““ ist, daß also z. B. ein Franzose, wenn er das Gestaltkörper- liche „Päme“ wahrnimmt, auch die Vorstellung „die Seele‘‘ gewinnt — Solche Berichte über in der Welt vorgefallene ‚„,Assoziationen‘‘ und 'n der Welt bestehende ‚,Assoziationsmöglichkeiten“ sind niemals „Sprach- Unterricht“, Kein Sprachlehrer sagt auch unterrichtend etwa: „Franzosen aSsozieren mit der Wahrnehmung des Gestaltkörperlichen ‚Päne‘ die Vorstellung eines Esels‘‘, sondern sagt: „Im Französischen bezeichnet Man mit dem Worte ‚Päne‘, drückt man mit diesem Worte aus ‚einen Esel‘, d. h. solches Gestaltkörperliches findet sich in allen französischen Sätzen, die den identischen Wirkungsgewinn in Beziehung zu solchen \dentischen Behauptungs-Wollen-Augenblicken bilden, deren identisch Behauptetes ein Gedanke an einen Esel ist‘. Wüßte jemand nicht, was „Behauptungs-Wollen“ und „Satz“ ist, so könnte man ihm auch keine Sprache lehren, und er könnte auch dann, wenn er etwa um alle Körper- 'x