156 2. „das in sich abgeschlossene Bereich, worin jemand als Wirt waltet, mit allem Zubehör‘ [war ja in der Bedeutung ı. schon enthalten. W. S.]; 43, eine Art von Hofmaskerade; 4. ein vielgeschäftiges Treiben, namentlich ein wildes, durch- einander lärmendes, tobendes Treiben, oft mit dem Neben- begriff des Unfugs. (In diesem Sinne braucht das Wort der junge Goethe mit Vorliebe in den jetzt veröffentlichten Briefen: siehe in der Ausgabe von Philipp Stein (o. J.) Nr. 163, 165, 189, 238, 253, 254 u. 0.) Danach soll dann das Wort „Wirtschaftlich“ bedeuten: x. „zur Wirtschaft gehörig, darauf bezüglich“; 2. „der guten Wirtschaft (Ökonomie) gemäß“. (Hier sind die beiden Hauptbedeutungen richtig wiedergegeben.) Und Wirtschaften heißt (ebenfalls nach Sanders): ı. Wirtschaft (welche? W. S.) treiben; 2. Schankwirtschaft treiben; 3. ein wildes Treiben vollführen: „toll, wild, bunt, furchtbar“ wirt- schaften. Man sieht: die Ausführungen der Fachmänner machen uns nicht klüger. Vielleicht gibt es auch gar keine Möglichkeit, Sinn in den Wirrwarr zu bringen, und wir, die wir’ die schwierige Aufgabe lösen sollen, eine Wissenschaft von der „Wirtschaft“ aufzubauen, müssen uns mit der Tatsache abfinden, daß wir es mit einem Worte zu tun haben, das in tausend Farben schillert. Da können wir uns nur da- durch helfen, daß wir mit diktatorischer Willkür erklären: das wollen wir unter Wirtschaft verstehen, wie ich es oben versucht habe. Um die Vieldeutigkeit des deutschen Wortes Wirtschaft zur An- schauung zu bringen, gebe ich noch eine — leicht zu erweiternde — Übersicht über die verschiedenen Verbindungen, in denen das Wort Wirtschaft gebraucht wird: der Leser wird unschwer die zwei Grund- bedeutungen, die ich herauszuarbeiten versucht habe, immer wieder finden, und wir können vielleicht eine dritte Bedeutung noch dazu nehmen, in der das Wort soviel heißt wie ein Betrieb (z. B. eine Schankwirtschaft). Verbindungen, die das Wort Wirtschaft eingeht, sind (ebenfalls nach Sanders):