AQ in einem durchgebildeten und seinen Grundsätzen getreuen Men- schen — zu einer inneren Einheit zusammen, einem Gesamtwerte- system, das wir mit dem häßlichen Worte „Weltanschauung“ zu be- nennen gewohnt sind. Wobei es wiederum dahingestellt bleiben kann, ob das Wertesystem eine außersubjektive Realität ist oder nicht. Das Entscheidende in der Weltanschauung bleibt im Rahmen unserer Be- trachtung vor allem die Auffassung über die Bestimmung des Men- schen auf. dieser Erde. Es gibt für uns so viele Typen von Welt- anschauungen ernster und beachtlicher Natur, als es ernste und be- achtliche Auffassungen über die Bestimmung des Menschen auf der Erde gibt. Wir werden vor allem immer den Typen der diesseitigen und der jenseitigen, der lebenabgewandten (geistigen) und der leben- zugewandten (vitalen) Überzeugungen begegnen. Zusammenfassend läßt sich also sagen: alle Systeme der gesollten Wirtschaft laufen auf ein gesellschaftliches Ideal hinaus, das heißt auf ein weltanschaulich — transzendent — begründetes System gesollter Zwecke. Solcher Ideale (Systeme) gibt es mehrere, weil es verschiedene Möglichkeiten der Annahme oberster Zwecke, (abso- luter) Werte gibt: das ist der phänomenologische Befund, alle ab- weichenden Meinungen, wie die christliche bedürfen einer besonderen Begründung, wie wir sogleich sehen werden. Die möglichen «Gestal- tungen der Wirtschaft werden aber noch dadurch vermehrt; daß es meist auch mehrere Mittelsysteme gibt, um einen und denselben Zweck zu verwirklichen. Welche Erkenntnisweisen stehen uns nun, so lautet jetzt für uns die Frage, zur Verfügung, um inmitten dieser unzweifelhaft zahl- reichen Möglichkeiten, das Wirtschaftsleben zu gestalten, die „richtige“ Wirtschaft herauszufinden. Da bietet sich uns zunächst das Erfahrungswissen an, das denn auch in der Tat von manchen Anhängern der richtenden National- ökonomie, wie wir sahen, in Anspruch genommen worden ist, um mit seiner Hilfe Werturteile zu begründen. Ich sehe aber nicht ein, wie das möglich sein kann. Die Tatsache, daß etwas ist, das heißt empi- risch ist, in Raum und Zeit verwirklicht, Geschichte ist, kann doch nie und nimmer ein Grund sein dafür, daß es sein solle. Was küm- mert mich die „Tendenz‘‘, was kümmert mich das „Herkommen“,