113 Eigenschaft der Ausdehnung eine von vielen und also nur der "Teil sines Dinges ist. (Höchstens könnte man sagen: Ausdehnung gehöre zum Wesen des materiellen Dinges.) Wir werden vielmehr unter dem Wesen eines Dinges immer seine Totalität verstehen müssen und Qualität, Grund, Zweck nicht aus dem Begriffe ausschließen dürfen. Vor allem aber werden wir die Wesenheit immer mit dem Anspruch der Notwendigkeit ausstatten müssen. Und können das Wesen vielleicht mit Sigwart bestimmen als „die Einheit eines Dinges, sofern sie für sich die Notwendigkeit gewisser Eigenschaften enthält‘, als „den beharrlich zeitlosen Grund der jeweiligen zeitlichen Wirklichkeit eines Dinges‘“2, Diese Begriffsbestimmung ist der Hegelschen nach- gebildet, der zufolge „Wesen... das vorhergegangene, aber zeitlose Sein‘ ist (bekanntlich bringt Hegel „Wesen‘“ und „gewesen“ in ainen inneren Zusammenhang). Ohne metaphysischen Zusatz läßt sich der Sachverhalt wie folgt umschreiben: Die Bestimmung des Wesens eines Dinges muß voll- ständig und eindeutig sein. Wesen ist notwendiges So-Sein. Es wird begründet durch den .Zusammenhang, den das Ding bildet, und durch den Zusammenhang, in dem es steht. Wir können jenen einen Strukturzusammenhang, diesen einen Beziehungszusammen- hang mennen; jener gibt Antwort auf die Fragen: was? und wie?, dieser auf die Fragen: woher? wohin? warum? wozu? Der Struktur- zusammenhang bedeutet die Zurückführung der einzelnen Bestand- teil? (Merkmale) eines Gegenstandes auf einen einheitlichen geistigen Mittelpunkt (Kern), der Beziehungszusammenhang die Eingliederung des Gegenstandes in ein größeres ‚Ganze‘. Fassen wir so den Begriff des Wesens, so wird es bei der obigen Feststellung: daß die Naturwissenschaft auf Wesenserkenninis ver- zichtet, sein Bewenden haben können. Sie will nicht erkennen die mannigfachen Eigenschaften der Dinge, nicht den Grund ihres Da- seins und Soseins, nicht ihre Bestimmung, und ihre Erkenntnisse erheben nicht den Anspruch der Notwendigkeit. Dieser Verzicht auf Notwendigkeit und das Sichbegnügen mit einer mehr oder weniger großen Wahrscheinlichkeit ihrer Forschungsergebnisse ist ein be- nn 2 Sigwart, Logik. 1%, S. 26gf. Sombart, Die drei Nationalökonomien