129 trägt. Daß man nie recht einsehen konnte, was es eigentlich mit diesem Wertbegriff auf sich habe, den jeder „Theoretiker‘ von seinem Vorgänger übernahm wie einen in einer geheimnisvollen Truhe verborgenen Schatz, ist bekannt, bis man eines schönen Tages die Truhe öffnete und sie leer fand und begriff: dieser mysteriöse Wert sei nichts anderes gewesen als das große X, das die Natur- Forscher dort gemacht hatten, wo sie das Bedürfnis empfanden, im Wechsel der Erscheinungen etwas Verharrendes anzunehmen und das sie mit dem pompösen Worte „Substanz‘‘, das bessere Zeiten gesehen hatte, belegten, bis mutige Leute kamen und erklärten: da ist ja gar nichts drin: der Kaiser hat ja gar nichts an. Diese mutigen Leute sind unter den Naturforschern, wie wir feststellen konnten, seit langem aufgetreten. Unter den ordnenden Nationalökonomen erschienen sie in Gestalt der Relationisten. Pareto vor allem ist es gewesen, der nicht Spott genug hat aufbringen können, um die „Farce des Wert- begriffs“ als solche zu verhöhnen. „So wie man heute die Mechanik der Himmelskörper nicht mehr studieren kann in den Werken des Ptolemäus oder Keplers, so kann man die Nationalökonomie nicht mehr studieren mit Hilfe des verschwommenen Wertbegriffs.‘“ *% Daß Pareto mit dieser Abstreifung des Wertdogmas nichts anderes tat; als die naturwissenschaftliche Methode der Nationalökonomie zu Ende denken, wie wir noch genauer sehen werden, ist dasjenige, was uns an diesem Familienzwist im Schoße der ordnenden Nationalökonomie vor allem interessiert. $4 V, Pareto, Trait@ de Sociologie. $ 104. Vgl. idem, Manuel .d’Economie politique. III, 29, 30, 35, 36, Daß die Literatur über den „Wertbegriff‘, mit dem sich jetzt auch die Philosophie abquält, ins Uferlose angeschwollen ist, wußte man bereits. Erst jetzt aber, nachdem eine fleißige Zusammenstellung der °inschlägigen Schriften angefertigt ist, überblickt man mit wahrem Schrecken die riesenhafte Ausdehnung des Überschwemmungsgebietes. Wir erfahren von 66ı Schriften über den Wertbegriff allein in der deutschen Literatur. Siehe Joh. Erich Heyde, Gesamtbibliographie des Wertbegriffs, I. Teil. Deutsche Literatur; in den von Arthur Hoffmann-Erfurt herausgegebenen Literarischen Berichten aus lem Gebiete der Philosophie. Heft 15/16, 17/18. 1928. Die Übersicht ist keines- wegs vollständig, da sie im wesentlichen nur Schriften enthält, die ausdrücklich vom Wert handeln. Unter denjenigen Schriften, die den nationalökonomischen Wert betreffen, kenne ich nur drei von Wert; es sind diejenigen, die nach dem Wert des Wertes gefragt haben. Sombart. Die drei Nationalökonomien