N 2 © Hofhek n so viel wie „Urbild‘“ bedeutet, sondern so viel wie ein Gedankenbild, SS das als Denkmittel verwandt wird. Ideen sind also eine Art von Box Kinl« N griffen, „Vernunftbegriffe‘, die nicht auf Gegenstände abzielen, die“ vielmehr theoretische Sinneinheiten erfassen, so Voraussetzungen der Wissenschaft sind, die somit die Bedingungen wissenschaftlicher Er- kenntnis schaffen, a prioris der Wissenschaft sind. Es ist die „Vernunft‘‘, die das Systematische der Erkenntnis zu- stande bringt, das heißt den Zusammenhang aus einem Prinzip. „Diese Vernunfteinheit setzt jederzeit eine Idee voraus, nämlich die von der Form eines Ganzen der Erkenntnis, welches vor der be- stimmten Erkenntnis der Teile vorhergeht, und die Bedingungen enthält, jedem Teile seine Stelle und sein Verhältnis zu den übrigen Teilen a priori zu bestimmen. Diese Idee postuliert demnach voll- ständige Einheit der Verstandeserkenntnis, wodurch diese nicht bloß ein zufälliges Aggregat, sondern ein nach notwendigen Gesetzen zu- sammenhängendes System wird. Man kann eigentlich nicht, sagen, daß diese Idee ein Begriff vom Objekte sei, sondern von der durch- gängigen Einheit dieser Begriffe, sofern dieselbe dem Verstande als Regel dient.“ Die Funktion der Idee ist „da, wo der Verstand allein nicht zu Regeln hinlangt, ihm durch Ideen fortzuhelfen, und zugleich der Ver- schiedenheit seiner Regeln Einhelligkeit unter einem Prinzip (syste- matische) und dadurch Zusammenhang zu verschaffen, soweit als es sich tun läßt“. „Die Vernunft setzt die Verstandeserkenntnisse voraus, die zunächst auf Erfahrung angewandt werden, und sucht ihre Einheit nach Ideen, die viel weiter geht als Erfahrung reichen kann.‘ 7 Es könnte übel angebracht erscheinen, so elementare und heute so selbstverständliche Dinge mit schulmeisterlicher Breite hier vor- zutragen. Bedenkt man aber, daß meines Wissens vor mir nur ein sinziger Nationalökonom — Lorenz von Stein — das Bedürfnis gefühlt hat, das Problem der Systembildung in unserer Wissenschaft überhaupt aufzuwerfen, so scheint es mir doch nicht ganz über- Nüssig zu sein, auch diese elementaren Bedingungen eines einwand- freien Wissenschaftsbetriebes in Erinnerung zu bringen. 8 Kant, a. a. O. S. 5raf. 514. Sal.